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Max Rauffer hat sich bisher immer nur weg getan, diesmal gewann er.

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Gröden - Der sensationelle Abfahrtssieg von Max Rauffer in der Weltcup-Abfahrt am Samstag in Gröden hat im deutschen Herren-Ski-Team für viel Erleichterung und Zuversicht gesorgt. Cheftrainer Werner Margreiter glaubt an eine "Initialzündung" für sein Team. "Das wird uns ganz viel Auftrieb geben", freute sich der Tiroler.

Rauffer erhielt auch von seinem Vorgänger Markus Wasmeier großes Sonderlob, Wasmeier hatte vor fast 13 Jahren den bis Samstag letzten Weltcup-Erfolg der DSV-Herren eingefahren. "Ich ziehe vor ihm den Hut. Seine Leistung kann man nach all den Verletzungen gar nicht hoch genug bewerten", meinte Wasmeier. Rauffers Coup war der sechste deutsche Abfahrtssieg der Weltcup-Geschichte. Vor ihm hatten neben Wasmeier (zwei Siege) Sepp Ferstl (zwei Siege) und Franz Vogler (ein Sieg) in der alpinen Königsdisziplin gewonnen.

Down aber nicht out

Genau ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss an gleicher Stelle wurde der schon als Bruchpilot abgeschriebene Rauffer zum Triumphator. Ob seine bisher so schmerzlich verlaufene Karriere nun eine positive Wendung nimmt oder der Coup von Gröden eine Eintagsfliege war, bleibt abzuwarten. "Ich will mich an die ganzen Rückschläge nicht mehr erinnern. Was für mich zählt ist heute dieser Sieg", sagte der Oberbayer. "Ich kenne wenige, die im vierten Rennen nach einem Kreuzbandriss einen Sieg einfahren", meinte Margreiter.

Vom doppelten Halswirbelbruch bis zu schwersten Knieverletzungen - alle Rückschläge hat Rauffer verdaut. Doch als Wasmeiers potenzieller Nachfolger sei der Druck oft zu groß gewesen. "Die letzten Jahre waren nicht immer einfach", sagte Rauffer, der wie einige Kollegen im Vorjahr eine Kaution von 10.000 Euro als Leistungsgarantie an den Deutschen Skiverband hatte zahlen müssen und einen Winter zuvor sogar in den Europacup zurückgestuft worden war. (APA/dpa/red)

Deutsche Abfahrtssiege im Weltcup:

1972 Crystal Mountain: Franz Vogler 1978 Kitzbühel: Sepp Ferstl 1979 Kitzbühel: Sepp Ferstl 1987 Wengen: Markus Wasmeier 1992 Garmisch: Markus Wasmeier 2004 Gröden: Max Rauffer