New York - Das US-Verteidigungsministerium arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge an Plänen, die der US-Armee eine größere Rolle bei der Geheimdienstarbeit einräumen sollen.

Wie die "New York Times" am Sonntag berichtete, geht es dabei unter anderem um Einsätze gegen Terrororganisationen und Gruppen, die für die Weiterverbreitung von Waffen sorgen. Die US-Armee solle den Plänen zufolge Aufgaben übernehmen, die traditionell zum Aufgabenbereich des US-Geheimdienstes CIA gehören, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Kreise des Verteidigungsministeriums. So werde erwogen, das US-Militär für den Kampf zum Erhalt von Geheimdienstinformationen einzusetzen. Aus Regierungskreisen in Washington verlautete, die Pläne würden geprüft, es habe aber noch keine Zustimmung gegeben.

Dem Blatt zufolge will das Verteidigungsministerium seine Aufklärungsarbeit vor dem Hintergrund der von US-Präsident George W. Bush eingeleiteten Reform der Geheimdienste ausweiten. Einige Militärs befürchteten durch die geplanten Änderungen Eingriffe in die militärische Kommandostruktur, hieß es.

Ein Chef für alle Dienste

Bush hatte die Reform am Freitag unterzeichnet. Sie sieht unter anderem den Einsatz eines Geheimdienstdirektors vor, der den 15 US-Diensten und einem neu zu schaffenden Zentrum zur Bekämpfung von Terrorismus (NCTC) vorstehen soll. Das Zentrum soll den Informationsfluss zwischen den einzelnen Diensten verbessern. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 war Kritik an einer mangelhaften Kooperation der Behörden laut geworden. (APA/Reuters)