Bestätigt
Von der Affäre berichtete an diesem Wochenende zunächst die australische Tageszeitung "Sunday Telegraph". Der Vorfall wurde von den Stellen in Österreich bestätigt. AUA-Sprecher Johannes Davoras: "Es ging um die Maschine OS-02, die am vergangenen Sonntag von Sydney nach Wien unterwegs war." Während des Zwischenstopps in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur betätigte sich der 35-jährige italienische Geschäftsmann Antonio C. als zweifelhafter Scherzbold. "Maschine von Terroristen entführt. Weiß nicht, wie es weitergeht", lautete laut Oberstleutnant Rudolf Gollia vom österreichischen Innenministerium die Botschaft, die der Mann an seine Frau schickte.
Das SMS ging um 17.45 Uhr Ortszeit in Kuala Lumpur ab. Es musste entweder bereits am Gate oder im Flugzeug selbst noch abgeschickt worden sein. Gollia: "Um 18.15 Uhr Ortszeit ist das Flugzeug dann in Richtung Wien gestartet."
Ehefrau schlug Alarm
Wenig später schlug die Ehefrau des Geschäftsmannes Alarm. Die Beschäftigte des italienischen Außenministeriums ließ das österreichische Außenamt in Wien verständigen. Dieses wiederum alarmierte das österreichische Innenministerium. Über den Kontakt zu den Austrian Airlines wurde schließlich die Besatzung des Flugzeuges angefunkt. Auch die australischen Behörden wurden laut Agenturmeldungen eingeschaltet.
Die Identität des Passagiers, der für die Aufregung sorgte, war natürlich schnell festgestellt. Die Crew befragte den Italiener sofort in der Kabine. Dieser erklärte, dass er bloß einen Scherz hätte machen wollen. Davoras: "Der Pilot hat gemeldet, dass alles in Ordnung sei. Daraufhin flog die Maschine weiter nach Wien."
Anzeige auf freiem Fuß
Das Flugzeug kam schließlich gegen 6.00 Uhr in Wien-Schwechat an. Dort wurde Antonio C. bereits von Beamten der Exekutive erwartet und verhört. Gollia: "Es wurde gegen ihn auf freiem Fuß eine Anzeige wegen des Verdachts der Vortäuschung einer strafbaren Handlung erstattet. Der Mann erwies sich bei der Einvernahme eher uneinsichtig. Er sagte, er verstehe die Aufregung nicht. Er mache so etwas öfter." Das Dilemma sei, dass man mit einem Flugverbot für den Mann wohl nicht weit komme, weil es hier an einer Vernetzung der Fluggesellschaften mangle.