Parteichefin Angela Merkel sagte am Montag in Berlin, in Abwägung der Fakten und einer über vierjährigen guten Zusammenarbeit sei sie zu dem Entschluss gekommen, dass Meyer seine Arbeit fortsetzen könne.
Spende
Meyer kündigte an, den größten Teil des Betrags - 81.806 Euro - an die SOS-Kinderdörfer zu spenden. Deren Geschäftsführer, Georg Willeit, sagte der Hörfunkagentur dpa-RUFA: "Für uns zählt jeder Euro. Wir bedanken uns bei Herrn Laurenz Meyer im Namen der SOS- Kinder in aller Welt."
Meyer räumte ein, dass die Annahme der Abfindung in Höhe dieses Betrages zwar rechtlich korrekt gewesen sei. Ihm sei jedoch "mit Blick auf die Probleme vieler Menschen in diesen Tagen" bewusst, dass nicht verstanden werde, "dass ich seinerzeit dieses Geld angenommen habe, obwohl ich in das Unternehmen zurückgegangen bin". Unabhängig von dieser Erklärung hatte Meyer bereits am Freitag eingeräumt, von RWE von November 2000 bis April 2001 weitere 40.000 Euro Gehalt bezogen zu haben. Dieses hat er damit gerechtfertigt, dass er für den Konzern gearbeitet habe.
Zahlungen an Politiker
Die Grünen forderten den RWE-Konzern auf, konkret Auskunft über Zahlungen an Politiker zu geben. "Es wäre Zeit, dass die Firma RWE offen legt, wer eigentlich insgesamt auf ihrer Gehaltsliste steht oder stand, damit man bestimmte energiepolitische Äußerungen genauer zuordnen kann", sagte Grünen-Chef Reinhard Bütikofer. Meyer habe Dreifachzahlungen erhalten - vom Landtag, der CDU und der RWE. "Das ist ein bisschen zu habgierig."
Der Essener RWE-Konzern wiederholte, zunächst keine weiteren Einzelheiten offen legen zu wollen. "Ohne Einverständnis des Arbeitnehmers sind wir nicht befugt, Auskünfte über arbeitsrechtliche Beziehungen an Dritte weiterzugeben",sagte eine Sprecherin. Dies gelte nicht nur für den Fall Meyer, sondern generell, hieß es.
"Eindeutige" Regelungen