Jerusalem - Das israelische Parlament hat am Montag eine
Verfassungsänderung beschlossen, die es dem Chef der Arbeitspartei
(Avoda), Shimon Peres, erlaubt, übergangsweise den Posten des
Ministerpräsidenten auszuüben. Damit kommt Regierungschef Ariel
Sharon seinem Ziel näher, mit der Arbeitspartei eine Große Koalition
einzugehen.
Bisher durfte der Regierungschef gemäß der Verfassung nur einen
Stellvertreter haben. Sharons derzeitiger Stellvertreter und
Parteikollege Ehud Olmert wollte seinen Posten aber nicht aufgeben.
Als Kompromiss hatte ein Vertrauter von Peres bei den
Koalitionsverhandlungen vorgeschlagen, einen zweiten
Stellvertreterposten zu schaffen.
Für die entsprechende Verfassungsänderung genügte in der Knesset,
dem israelischen Parlament, die einfache Mehrheit. Der
Vize-Regierungschef spielt im politischen Alltagsgeschäft Israels
keine große Rolle, er vertritt den Ministerpräsidenten nur im Falle
einer Erkrankung oder während dessen Auslandsreisen. (APA)