Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet führt in Österreich noch immer ein Schattendasein. Der Anteil der Online-Verkäufe belief sich 2003 auf 0,9 Prozent der gesamten Umsätze bzw. 2,8 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das nur einer leichten Steigerung um 0,1 Prozentpunkte. Die Zahl der Firmen, die Verkäufe über das Internet tätigen, stagnierte bei 9 Prozent, teilte die Statistik Austria im Rahmen ihrer Publikation "E-Commerce 2003/03" am Montag mit.

Vom Handel getragen

Die Online-Verkaufserlöse werden laut Statistik Austria zu einem großen Teil vom Handel getragen. Dieser steuerte 2003 rund 1,4 Mrd. Euro und damit rund die Hälfte der Internet-Verkaufserlöse bei. Rund 700 Mio. Euro werden im Bereich der Sachgütererzeugung virtuell umgesetzt. Am intensivsten trägt das Internet zum Umsatz der Hotellerie bei: Dort entfallen hochgerechnet 7,5 Prozent des Gesamtumsatzes auf Internetbuchungen.

Rund zwei Drittel aller Internet-Verkäufe spielen sich nach wie vor im B2B-Bereich ab (1,8 Mrd. Euro), ein Drittel geht an private Haushalte (1 Mrd. Euro). 75 Prozent des gesamten Verkaufsvolumens über Internet wird an Kunden in Österreich verkauft, rund 16 Prozent an Kunden in anderen EU-Ländern, heißt es weiter.

Kaufen - weniger verkaufen

Einkäufe über Internet sind stärker verbreitet als Online-Verkäufe. 20 Prozent aller Unternehmen gaben an, 2003 rund ein Prozent oder mehr ihrer Einkäufe über Internet getätigt zu haben. Ein Jahr zuvor waren es 19 Prozent.

Die generelle Nutzung des Internets in Österreich nimmt stärker zu als die reinen Internet-Verkäufe bzw. -Einkäufe. So stieg der Anteil der Unternehmen, die einen Internetanschluss haben, im Jänner 2004 im Vergleich zum Vorjahr von 89 auf 94 Prozent. Auch der Anteil der Firmen mit einer eigenen Web-Seite stieg an. 71 Prozent aller Unternehmen (2002: 67 Prozent) präsentieren sich mittlerweile im Internet.

"Sehr wichtig"

Laut Statistik Austria machen sich die Unternehmen vor allem Sorgen um die Sicherheit der Zahlungen. 48 Prozent aller Unternehmen, die im Internet verkaufen, und 44 Prozent, die am Online-Handel nicht teilnehmen, schätzen dieses Problem als "sehr wichtig" ein. "Es scheint, dass die aktive Teilnahme am E-Commerce das Vertrauen der Unternehmen in die Sicherheit im Netz nicht stärkt", so Statistik Austria.

Rund 35 Prozent der Unternehmen halten Unsicherheiten in Bezug auf rechtliche Rahmenbedingungen für eine "sehr wichtige" Hürde in Bezug auf Internet-Verkäufe. Logistikprobleme beklagen rund 17 Prozent der Firmen.(APA)