"Pro Vita" contra ÖVP?

montage: derStandard.at
Wien - Weil eine "christliche Koalition" namens "Pro Vita" eine "klare Position der ÖVP" in der Salzburger Abtreibungsdebatte vermisst, stellt die sich selbst als Lebensorganisation bezeichnende Gruppe eine Kandidatur bei den nächsten Nationalratswahlen in Aussicht. "Wir haben christliche Politiker gewählt in der Hoffnung, sie würden das Notwendige im richtigen Geist schon tun. Die Fakten zeigen, dass wir uns in diesen Annahmen geirrt haben. Deshalb müssen wir die Sache selbst in die Hand nehmen", so der Sprecher von "Pro Vita", Alfons Adam, laut Kath-Net.

"Notfalls mit eigenen Kandidaten"

Scharfe Kritik übt "Pro Vita" am "Staat, der zunehmend von der 'Kultur des Todes' geprägt wird und kein Rechtsstaat ist, weil nicht alle Menschen den Schutz der Gesetze genießen". Die Gruppe will zumindest Einfluss auf die politischen Parteien nehmen und möglicherweise mit Vorzugsstimmenwahlkampf Einzelpersonen in Parteien unterstützen. "Von politischen Parteien, die unsere Stimme wollen, werden wir verlangen, dass auch Kandidaten unserer Weltanschauung bei den Wahlen aufgestellt werden. Notfalls werden wir bei Wahlen mit eigenen Kandidaten antreten".

"Gotteslästerung, Hässlichkeit und Dummheit"

Adam: "Unsere Kultur ist eine Anti-Kultur, geprägt von Gotteslästerung, Hässlichkeit und Dummheit". Ziel der Lobbyinggruppe ist deshalb die Streichung von Steuergeldern für diese Anti-Kultur und die Umschichtung der Mittel für soziale und erzieherische Aufgaben.

Zu den prominentesten Mitgliedern von "Pro Vita" werden der ÖVP-Abegordnete Vincenz Liechtenstein und der Salzburger Universitätsprofessor Wolfgang Waldstein angeführt. (APA)