Bild nicht mehr verfügbar.

Maier überrascht dieses Jahr im Riesentorlauf.

Foto: APA/Trovati
Flachau - Mit drei Riesentorlauf-Podestplätzen in Serie hat Hermann Maier ordentlich die Werbetrommel für sein Heim-Weltcup-Rennen am Dienstag in Flachau (Riesentorlauf, 10:00 und 13:00 Uhr/live ORF 1) gerührt. Der Salzburger Gesamt-Weltcup-Sieger kommt in ausgezeichneter Form und als RTL-Führender nach Hause und heizt damit die "Maier-Mania" in seiner Heimat noch zusätzlich an. "Dass ich mit dem 'Roten Trikot' nach Flachau komme ist überraschend und wunderbar", freut sich der 32-Jährige.

"Es war mein geheimer Wunsch"

Dass "Mister Super-G" auch in seiner einstigen Paradedisziplin Riesentorlauf (13 Weltcup-Siege, Olympia-Gold 1998) wieder den Faden gefunden hat, ist für den "Herminator" die Erfüllung einer Herzensangelegenheit: "Es war mein geheimer Wunsch, dass der Riesentorlauf wieder meine stärkste Disziplin wird. Und er hat sich erfüllt." Jetzt hat Maier ausgerechnet vor seiner Haustür die Krönung, sprich den ersten Riesentorlauf-Triumph seit seinem schweren Motorradunfall im August 2001 im Visier - eines seiner letzten großen Ziele, wie Maier stets betont.

Gleichzeitig wäre es für Maier der erste Weltcup-Erfolg in Flachau. An den 50. Rang im vergangenen Jahr (schlechtestes Ergebnis der gesamten Karriere) erinnert sich die Maiersche Fanschar mit Schaudern, ansonsten ist Platz drei im Riesentorlauf 1999 das bis dato beste Flachau-Ergebnis des Lokalmatadors. "Leider sind die Rennen immer so gefallen, dass ich gerade nicht in Topform war", so Maier, der aber scherzhaft hinzufügte: "Dass ich hier noch nie gewonnen habe, stimmt ja gar nicht, denn ich war schon Flachauer Klubmeister."

"Fleißig trainiert"

Maier weiß genau, warum es im Riesentorlauf - im Vorjahr hatte Maier den Spezial-Weltcup lediglich auf Platz 17 beendet - plötzlich wieder rund läuft. "Ich habe Material gewechselt und fleißig trainiert", spricht der zweifache Olympiasieger und Weltmeister vor allem seinen Schuhwechsel von Lange zu Atomic an. "Im Vergleich zum Vorjahr bin ich harmonischer und spielerischer unterwegs", weiß Maier, der zuletzt am 10. März 2001 (Aare) einen Weltcup-Riesentorlauf gewonnen hat.

Der vierfache Gesamt-Weltcup-Sieger deutete nach dem Alta-Badia-Rennen auch an, dass er noch nicht am Limit fährt. "Ich fahre nicht mit vollem Risiko. Dass ist auch der Grund dafür, dass sich bis jetzt noch kein Sieg ausgegangen ist", so Maier nach den RTL-Plätzen 2 (Beaver Creek), 3 (Val d'Isere) und 3 (Alta Badia).

Mit Raich ist zu rechnen

Konkurrenz kommt auch aus dem eigenen Lager: Benjamin Raich hat in Hermann Maiers Heimatort im Jänner 1999 und im Jänner 2004 gewonnen und "fühlt sich dort sehr wohl". Zuversichtlich fährt der Pitztaler nach Flachau: "Heimrennen liegen mir ja ohnehin stets bestens", verweist der 26-Jährige auf seine tolle Österreich-Bilanz. Raich hat bereits sechs Weltcup-Erfolge (drei Mal Schladming, zwei Mal Flachau, ein Mal Kitzbühel) auf rot-weiß-rotem Boden gefeiert.

Von einer "Schwachstelle Riesentorlauf" bei den ÖSV-Herren ist also nach vier Saisonrennen mit fünf Stockerlplätzen (drei Mal Maier, zwei Mal Raich) nichts mehr zu bemerken. "Der Riesentorlauf war unsere Achillesferse. Wir haben aber nun bei unterschiedlichsten Verhältnissen in Beaver Creek, Val d'Isere und Alta Badia bewiesen, dass wir überall vorne mit dabei sind", zieht Giger zufrieden Zwischenbilanz.(APA)

Die 13 Riesentorlauf-Weltcup-Erfolge von Flachau-Lokalmatador Hermann Maier:

 25. November     1997  Park City
  6. Jänner       1998  Saalbach
 13. Jänner       1998  Adelboden
 25. Oktober      1998  Sölden
 12. Jänner       1999  Adelboden
 31. Oktober      1999  Tignes
 24. November     1999  Beaver Creek
  5. Februar      2000  Todtnau
 29. Oktober      2000  Sölden
 10. Dezember     2000  Val d'Isere
  9. Jänner       2001  Adelboden
 15. Februar      2001  Shigakogen
 10. März         2001  Aare

ÖSV-Mannschaft für den Weltcup-Herren-Riesentorlauf am Dienstag in Flachau: Stephan Görgl, Christoph Gruber, Dominik Gschwenter, Hermann Maier, Mario Matt, Benjamin Raich, Hannes Reichelt, Hannes Reiter, Rainer Schönfelder, Michael Walchhofer