Seit Wochen gibt es in Italien eine heftige Diskussion um Weihnachtssymbole. Für einen Eklat sorgte die Entscheidung einiger Lehrer, Krippen und Weihnachtsaufführungen mit Rücksicht auf Andersgläubige aus den staatlichen Schulen herauszuhalten oder spezifisch christliche Inhalte zu tilgen.
Universaler Wert der Liebe
In einem persönlichen Schreiben an die Schuldirektoren des Landes forderte die italienische Unterrichtsministerin Letizia Moratti vergangene Woche die Schulleiter auf, die Krippen wie jedes Jahr aufstellen zu lassen. In dem Schreiben argumentierte die Ministerin, die Szene von Jesu Geburt im Stall übermittle Gläubigen wie Nichtgläubigen die Botschaft vom universalen Wert der Liebe.
Auch der Papst hatte am Sonntag die Tradition der Weihnachtskrippen verteidigt. Die Krippe sei ein Symbol für Weihnachten und repräsentiere die Familie. Sie sei ein Element christlicher Kultur und vor allem ein Zeichen des Glaubens. Der Vatikan hatte in den letzten Tagen wiederholt vor dem Verzicht auf Weihnachtstraditionen zum Zweck, Kinder anderer Religionen nicht auszugrenzen, an italienischen Schulen gewarnt.
Integration der moslemischen Kinder
Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Camillo Ruini, zeigte sich darüber besorgt, dass einige Schulen aus Respekt gegenüber moslemischen Kindern auf die traditionellen Weihnachtskrippen verzichtet haben, wie es etwa in der norditalienischen Stadt Vicenza der Fall ist.