Seit 25 Jahren gibt es bereits die Pläne, im Linzer Norden ein vierte Donaubrücke zu errichten. Die plötzliche Entscheidung lässt erstaunen, galt doch die vierte Donaubrücke - geplant von der bestehenden Nibelungenbrücke flussaufwärts - als ein jahrelang zwischen den politischen Verantwortlichen hin und her gereichtes Diskussionsthema.
Zumindest eine konkrete Gestalt nahm die neue, vierspurige Brücke aber bereits im März des vergangenen Jahrs an. Da präsentierte Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) das Siegerprojekt eines internationalen Architektenwettbewerbes.
Hängebrücke
Das Projekt stammt von einem Team, bestehend aus dem deutschen Ingenieurbüro Schleich, Bergmann und Partner sowie dem in Innsbruck ansässigen Ziviltechnikbüro Baumann & Oppolzer und den Hamburger Architekten von Gerkan, Marg und Partner. Das neue Wahrzeichen der Stadt Linz wird eine 325 Meter lange Hängebrücke. Besondere Rücksicht soll, so die Planer, vor allem "auf die landschaftlichen Gegebenheiten genommen werden".
Man habe daher auch ganz bewusst eine hängende Konstruktion gewählt, um nicht "eine Barriere zu schaffen, sondern durch den Verzicht auf Pfeiler oder Widerlager die Schönheit in und an der Donau zu respektieren", erläutert das Architektenteam.
Untertag im Norden
Ein weiterer "verkehrstechnischer Meilenstein" in Linz-Urfahr soll der an die Brücke anschließende Nordtunnel werden. Er ist mit einer Länge von 2,8 Kilometer geplant und soll am Stadtrand von Linz auf die Mühlkreisautobahn A7 führen. Doch dieses Projekt wird vorerst nur auf dem Papier bestehen bleiben. Denn der Asfinag fehlt das Geld für diesen Tunnel mit einem aufwändigen Belüftungssystem. Aber auch er wird kommen, versichern Trattner und Hiesl unisono.
Sowohl für die Donaubrücke als auch für den Nordtunnel - beide Teile gehören zum so genannten Westring der A26 - werden Anfang 2005 die nächsten Verfahrensschritte eingeleitet. Trassenverordnung und Umweltverträglichkeitsprüfung stehen an.