Wien - Das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) reagiert auf die Kritik durch den Rechnungshof, der dem Haus am Arsenal neben "Planungs- und Vergabemängeln" bei der Neugestaltung und "teilweise vollkommen ungeeigneten" Depots auch einen Besucherschwund von rund 45 Prozent seit 1998 attestiert: Nach der Eröffnung der Saalgruppe "Österreich und Europa 1789-1866" im Mai, mit der alle Schauräume wieder zugänglich sind, verzeichne das Museum für heuer bei den zahlenden Besuchern ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, hieß es in einer Aussendung.

Museum: Verständliche Einbußen wegen Umbaumaßnahmen

Es "scheint wohl verständlich, dass ein Museum durch Umbaumaßnahmen Einbußen erleidet, doch war das HGM immer bemüht, seine Neugestaltungsmaßnahmen so abzuwickeln, dass nicht eine gänzliche Sperre des Museums drohte", hieß es. Auf weitere Kritikpunkte des Berichts könne das Museum noch nicht eingehen, da ihm der Rechnungshofbericht noch nicht vorliege. Doch man gehe "selbstverständlich davon aus, dass die Situation des Museums korrekt erfasst wurde".

Planungs- und Vergabemängel werden kritisiert

Der Rechnungshof hatte u. a. kritisiert, dass "Planungs- und Vergabemängeln" bei der 1999 begonnenen Neugestaltung der Saalgruppe die für September 2000 vorgesehene Wiedereröffnung rund eines Viertels der Ausstellungsfläche bis auf Mitte 2004 verzögert hat. Zwischen 1998 und 2003 verzeichnete das Museum einen Besucherrückgang von rund 45 Prozent. Dem Museum fehle es an einer Entwicklungsplanung, einem Unternehmenskonzept und einer langfristigen Sammlungspolitik. Probleme ortete der RH auch bei der Inventarisierung und der Lagerung der Museumsbestände in "teilweise vollkommen ungeeigneten" Depots. Diese Einschätzung konnte Direktor Manfried Rauchensteiner bestätigen: "Wir bemühen uns seit Jahrzehnten um bessere Depots, aber es fehlt an Geld und Raum." (APA/red)