Recklinghausen - Im Rechtsstreit mit dem entlassenen Intendanten Frank Castorf haben die Ruhrfestspiele Recklinghausen ein Schlichtungsangebot vorgelegt. Danach solle Castorf ein Jahresgehalt unter 100.000 Euro und die Möglichkeit einer Inszenierung in der kommenden Saison erhalten, bestätigte Festspiel-Sprecherin Anne Althoff am Montag einen Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). Castorf, der seiner Entlassung widersprochen hatte, habe bis zum 17. Jänner Zeit, sich zu dem Angebot zu äußern.

Die Gesellschafter der Ruhrfestspiele, der DGB und die Stadt Recklinghausen, hatten Castorf im Frühsommer überraschend von seinen Aufgaben entbunden, nachdem in dessen erster und einziger Spielzeit die Besucherzahl um gut die Hälfte auf 22.000 zurückgegangen war. Die Festspiele sind mit rund 700.000 Euro verschuldet. Als neuer Intendant wurde der luxemburgische Theatermacher Frank Hoffmann verpflichtet.

In dem Angebot einer Inszenierung für den entlassenen Intendanten sehen die Ruhrfestspiele keinen Widerspruch: "Castorf ist nicht als Regisseur, sondern als Geschäftsführer entlassen worden", erläuterte Althoff. Allerdings hatte Castorf zuvor bereits eine Einladung von Ruhrtriennale-Intendant Jürgen Flimm zu einer Inszenierung im kommenden Jahr angenommen. (APA/dpa)