Die Klagenfurter Landesrätin macht geltend, dass es sich beim Koralm-Bahnprojekt um eine Bundesangelegenheit handle. Sie könne deswegen nicht koalitionstreu sein. Im übrigen sei sowohl von Seiten Haiders als auch des Infrastrukturministeriums mehrmals versichert worden, dass die Koralmbahn ausfinanziert sei. Offensichtlich wolle sich aber der Bund zunehmend von seinen Verpflichtungen gegenüber den Ländern und Gemeinden zurück ziehen.
Kritik der FPÖ
Heftige Kritik am Verhalten Schaunigs gibt es seitens des Koalitionspartners FPÖ. Haider spricht von einer Belastung für die SPÖ sowie für die Koalition. Die "Handschlagqualität" sei bei Schaunig offensichtlich nicht gegeben. FPÖ-Landesobmann Martin Strutz spricht von einem "mutwilligen Anschlag" auf die Arbeit der Koalition und fordert das Einhalten vereinbarter Beschlüsse. Für Strutz stellt sich die Frage, wie lange die SPÖ sich "diese instabilen Verhältnisse, wo jeder seine Meinung frei äußern darf und sich weder um Beschlüsse noch Vereinbarungen kümmert", leisten könne.
Ambrozy schließt Konsequenzen für Schaunig nicht aus
SPÖ-Chef Ambrozy erklärte, er habe die Meinung der Mitglieder des Landesparteipräsidiums zur Vorfinanzierung des Koralm-Projektes eingeholt und nur Schaunig und der Feldkirchener Bezirksparteichef Robert Strießnig seien dagegen gewesen. Ambrozy, der noch Dienstagvormittag vor der Regierungssitzung Schaunig zu einer Haltungsänderung bewegen wollte, schließt Konsequenzen für die Landesrätin nicht aus.
Die SPÖ-Landesrätin bekräftigte am Dienstag vor der Regierungssitzung gegenüber der APA ihr Nein zur Mitfinanzierung. Sie bestätigte auch, dass Ambrozy versucht habe, sie umzustimmen. "Das Geld für die Koralmbahn kommt aus der Wohnbauförderung, da kann ich nicht Ja sagen", betonte sie.
Martinz wiederum verwies darauf, dass anfangs von einer Vorfinanzierung die Rede war. "Daraus ist eine Mitfinanzierung geworden, für die die ÖVP nicht zur Verfügung steht", sagte er. Haider wirft er vor, "schlecht verhandelt" zu haben. Daher wäre es sinnvoll, mit dem Bund neue Verhandlungen aufzunehmen.