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Der Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf wurde nach dem Waffenfund großräumig abgesperrt

Foto: APA/ GERT EGGENBERGER
Klagenfurt - Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat am Mittwoch bestätigt, dass der Waffenfund vom Dienstag in Klagenfurt in Zusammenhang mit Anschlägen im Rotlichtmilieu in Klagenfurt und in Feldkirchen steht. Wie der Pressesprecher der Behörde, Horst Pleschiutschnig, erklärte, seien insgesamt drei Personen verhaftet worden.

Die Sonderkommission "Rose vom Wörthersee", die nach dem Anschlag auf ein Bordell in Feldkirchen im September dieses Jahres eingerichtet worden war, nahm zwei Österreicher und einen kroatischen Staatsbürger fest. Der Kroate war beauftragt worden, Kriegsmaterial nach Österreich zu schmuggeln.

Handgranaten im Reserverad

Am Dienstag reiste er beim Grenzübergang Loibltunnel mit dem Auto nach Kärnten ein, im Reserverad hatte er drei Handgranaten und eine mit einem Sand-Sprengstoffgemisch gefüllte Bierdose versteckt. Als er die bestellte Ware an die Auftraggeber übergeben wollten, schlugen die Kriminalisten zu. Das Kriegsmaterial wurde beschlagnahmt und entschärft, es soll noch kriminaltechnisch untersucht werden. Zudem wurde bei der Hausdurchsuchung "zahlreiches belastendes Material" sichergestellt.

Dadurch stehen laut Staatsanwaltschaft mehrere Anschläge im Rotlichtmilieu nun vor der Aufklärung.

Die Exekutive hat am Dienstag das enorme Waffenlager in einer Klagenfurter Wohnung ausgehoben. Die Wohnung liegt in der Nähe des Fußballstadions, die Polizei musste das Areal großräumig absperren. Die Polizei verhängte eine vorübergehende Nachrichtensperre. Man wolle die umfangreichen Ermittlungen nicht behindern, hieß es.

Brandanschlag

In Klagenfurt war am 13. Juli 2003 im Schloss Freyenthurn, wo das Nobelbordell "Babylon" eingerichtet ist, ein Brand mit einem Schaden von 100.000 Euro gelegt worden. Mitte Dezember wurden Schüsse auf geparkte Autos nahe dem Swinger-Club im Stadtteil Welzenegg abgegeben. Drei Autos wurden durch die Projektile stark beschädigt.

Handgranate beschädigte Zuhälterauto

Am 18. Jänner wurde auf den Swinger-Club ein Brandanschlag verübt. Ein Unbekannter schleuderte einen Molotow-Cocktail gegen die Hausmauer. Dabei brannte ein vor dem Club abgestelltes Auto eines Kunden völlig aus. Verletzt wurde niemand. Am 15. März wurde ein Auto eines Zuhälters mit einer Handgranate beschädigt.

Panzerabwehrgeschosse auf Bordell in Feldkirchen

In Feldkirchen war am 7. September mit einem Panzerabwehrgeschoss auf ein Bordell gefeuert worden. Es entstand schwerer Sachschaden.

In allen Fällen waren die Kriminalisten von einer Fehde im Rotlichtmilieu ausgegangen.(APA)