Klagenfurt - Die Eigentümer der Hypo Alpe Adria Bank, das Land Kärnten und die Grazer Wechselseitige Versicherung (Grawe), sind sich über den Börsegang der Bank einig. Das gaben Landeshauptmann Jörg Haider und Grawe-Chef Othmar Ederer am Dienstag bekannt.

Auch die Grawe wird Anteile verkaufen. Land und Grawe zusammen wollen "deutlich über 50 Prozent" behalten, das Land wird seine Sperrminorität nicht aufgeben. Die Wandelschuldverschreibung auf Hypo-Aktien über 500 Mio. Euro wird Mitte April 2005 platziert.

Mögliche Kapitalerhöhung

Ursprünglich hatte es geheißen, das Land werde seine Anteile von 52 auf 25,1 Prozent reduzieren, die Grawe von 48 auf 40 Prozent. Möglicherweise werde es auch zu einer Kapitalerhöhung kommen, sagte Ederer. Damit könnte der Anteil der Grawe auf die kolportierten 40 Prozent verwässert werden.

Haider und Ederer wollten sich am Dienstag aber nicht auf genaue Zahlen festlegen: "Darüber wird noch verhandelt." Man werde den Syndikatsvertrag neu verhandeln und das wechselseitige Vorkaufsrecht bekräftigen. Fixiert werden soll zudem, dass "keiner der Partner die absolute Mehrheit der Anteile anstrebt".

Großinvestoren

Die 500-Millionen-Anleihe ist laut Hypo-Chef Wolfgang Kulterer für Großinvestoren gedacht, die Bank behält sich zudem vor, unerwünschte Investoren abzulehnen. Die zusätzliche Sicherung, die Kulterer einbauen will: "Wer mehr als fünf Millionen Euro aus der Anleihe in Aktien wandeln will, muss sich deklarieren." Damit sollen "feindliche Aktionäre" gar nicht erst ins Unternehmen eingelassen werden.

Den genauen Zeitpunkt des Börseganges lassen die Eigentümer offen. Da die Wandelanleihe drei Jahre läuft, ist davon auszugehen, dass er 2008 über die Bühne geht. (APA, DER STANDARD Printausgabe, 22.12.2004)