Salzburg - Aufregung an der HandelsakademieI in der Stadt Salzburg: Englischprofessor Direktor Kurt Riedl gab den Schülern einer vierten Klasse bei der Schularbeit die Aufgabe, einen Artikel im Stil einer Boulevardzeitung zu schreiben. Dazu spielte er ihnen einen Text vor: "Gestern wurde einem Taxilenker angeboten, an der Brust einer Prostituierten zu lecken." "Empörte und besorgte Eltern" protestierten daraufhin in einem Schreiben an Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer (V) und Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S).

Wirtschaftliches Thema bevorzugt

Auf der Brust der Prostituierten haben sich Drogen befunden. Der Taxler schlief dann ein und wurde ausgeraubt, ist der weitere Inhalt der Geschichte. "Es ist eine Frechheit", heißt es in dem Brief, "dass an einer Schule so ein Thema zur Schularbeit gegeben wird. Besonders für eine Handelsakademie müsste sich ein wirtschaftliches Thema finden lassen."

Boulevardmeldungen

"Die Reaktion ist heuchlerisch und überzogen. Die Schüler sind durchwegs zwischen 18 und 19 Jahre alt. Ich habe sie noch einmal befragt, sie fühlen sich durch den Text nicht belästigt", sagte Direktor Kurt Riedl gegenüber den "Salzburger Nachrichten". Derartige Meldungen kämen in Boulevardmedien oder in privaten TV-Sendern immer wieder vor. Damit wollte man sich im Unterricht auseinander setzen.

Ähnlich Klassensprecher Sebastian Gassner: "Von Aufregung bekam ich wirklich nichts mit." Auch die Obfrau des Elternvereines, Eva Stoll-Holztrattner, sieht die Sache laut SN gelassen. "Schüler sind oft toleranter als die Eltern. Natürlich hätte man ein nicht ganz so spektakuläres Thema für eine Schularbeit wählen können. Andererseits wäre es auch besser, solche Dinge intern zu regeln und abzuklären." (APA)