"Keine verspielten Elemente"
"Klassische Late-Night-Elemente" werde es geben, aber "keine verspielten Elemente" - die habe die "ARD ja verboten", so Andrack. Schmidt werde aus dem "Stegreif" Unsinn verbreiten und komme ohne Gagschreiber aus. Durchschnittlich eine Million Zuschauer erhofft sich das Schabernack-Duo. Schon ein wenig konkreter wird der zuständige Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk, Klaus Michael Heinz. "Die Show wird zwei Standbeine haben", sagt er. "Sie baut auf Tagesaktualität und auf Medienkritik auf. Harald Schmidt hilft uns allen, die Welt besser zu verstehen und das Fernsehen zu durchschauen."
"Existenzielle Fragen"
In einer Aussendung der ARD heißt es, "Harald Schmidt wirft existenzielle Fragen auf - Warum hat Thomas Gottschalk ein Schloss und ich nicht? - und er wird Rückschau halten. Nicht nur auf das Jahr 2004, sondern anhand von "Tagesschau"-Beiträgen vom 23. Dezember 1974, 1984 und 1994 auf die vergangenen drei Jahrzehnte. Er wird den Nachweis führen, dass die "Tagesschau" nicht nur die erfolgreichste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen ist, sondern auch prophetisch wirkt. Und das alles unterbrochen durch eine öffentlich-rechtliche Werbepause."
Das kleine architektonische Ensemble, das sich das feinsinnige Lästermaul für seine Worte an die Nation hat zurechtzimmern lassen, besteht aus zwei Schreibtischen (für ihn und Andrack), einem Bücherregal und Hintergrund in Terracotta-Tönen. Das Studio bietet 118 Gästen Platz. Die ARD-Band spielt ohne Leader - Helmut Zerlett geht so wie Assistentin Suzanna oder Rezeptionistin Nathalie eigene Wege.
Geheimnisse
Geheimnisse werden auch gehütet rund um die Konstruktionen hinter Schmidts Show, für die der Entertainer angeblich acht Millionen Euro pro Jahr von der ARD kassiert. Warum haben die ARD-Tochter Degeto und die neue Firma Kogel & Schmidt die Verträge unterschrieben? Die ARD widersprach der Version, die Filmhandelstochter Degeto sei eingesetzt worden, um die ARD-Gremien auszuschalten. Die neue Firma Kogel & Schmidt hat der Entertainer mit seinem alten Freund und Ex-Sat.1-Geschäftsführer Fred Kogel, der ihn einst zum Berliner Privatsender holte, gegründet. Sie vergibt den Produktionsauftrag an Schmidts Firma Bonito TV (rund 50 Beschäftigte), an der auch Andrack beteiligt ist.