Foto: Bright
Vor der Konferenzschaltung in das Innere des U-Bootes "Alvin" ist die Aufregung groß. Zu zwanzigst stecken die Schülerinnen und Schüler der 1D im kleinen Schulsekretariat - das Platzangebot gleicht dem in einem U-Boot. Die Fragen, die die Zehnjährigen aus dem Gymnasium Laabergstraße im Unterricht vorbereitet haben, liegen bereit. Im Werkunterricht haben sich die SchülerInnen bereits mit dem Forschungs-U-Boot "Alvin" auseinandergesetzt, einen Film über die Expedition gesehen, bei der die österreichische Tiefseeforscherin Monika Bright an Riesenröhrenwürmern forscht.

Der Bau ihrer eigenen kleinen U-Boote schreitet voran und während sie klebten und werkten, taten sich viele Fragen auf: Was machen die ForscherInnen, während das U-Boot sinkt? Wie dunkel ist es 2500 Meter unter dem Meeresspiegel? Sind Riesenröhrenwürmer giftig? Wie überleben sie in den heißen Schwefelwasserstoffquellen? Wie wird man U-Boot-Pilot, oder Meeresbiologin?

Spannende Grundlagenforschung

Tiefseeforscherin Monika Bright vom Institut für Ökologie und Naturschutz an der Universität Wien engagiert sich für das Schulprojekt am Forschungsschiff "Alvin", um das Interesse junger Menschen an der der Grundlagenforschung zu wecken. "Forschung kann sehr spannend sein, das wollen wir den Kindern und Jugendlichen vermitteln", erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Ingrid Kolar die Beweggründe für das aufwändige Projekt. Sieben Schulklassen aller Altersstufen folgten letztlich dem Aufruf zur Konferenzschaltung zum Grund des Meeres. "Neben den wissenschaftlichen Versuchen hat die SchülerInnen vor allem auch interessiert, wie das tägliche Leben in 2500 Meter Tiefe abläuft. Wie schläft man, was isst man, wie viel Platz hat man?", berichtet Kolar vom halbstündigen Telefonat.

Augen oder keine Augen

Auch aktive Beteiligung an den wissenschaftlichen Fragestellungen war gefragt und so erteilten die SchülerInnen dem Forschungsteam den "Auftrag" herauszufinden, ob Lebewesen in der Dunkelheit der Tiefsee auch mit Augen ausgestatten sind. Die Ergebnisse werden nach der Rückkehr des Forschungsteams kurz vor Weihnachten ausgewertet und auf der Homepage veröffentlicht.

Forschungsobjekt Röhrenwurm

Forschungsschwerpunkt bildet für Monika Bright allerdings ein Tier namens "Riftia Pachyptila" oder Riesenröhrenwurm. Die bis zu 1,5 Meter langen Tiere leben mit bakteriellen Symbionten bei den heißen Schwefelwasserstoffquellen des mittelozeanischen Gebirges. So erfuhren die SchülerInnen, dass die Würmer als Erwachsenen keine Mundöffnung und keinen Darmtrakt haben oder dass die Verdauung mithilfe von Millionen Bakterien funktioniert.

Kontakt bleibt aufrecht

Die Expedition der Tiefseeforscher endet noch vor Weihnachten. Dass sie auf der Homepage die Auswertungen verfolgen werden, steht für die 1D des BG Laabergstraße und die anderen Schulklassen fest. Und auch sie selbst wollen sich weiter aktiv beteiligen. "Wir werden Fotos unserer U-Boot-Modelle an Frau Bright schicken und die Anregungen einbeziehen", erläutert Werklehrerin Bettina Hein-Zedtwitz-Liebenstein. "Und die Frage an der wir derzeit tüfteln ist, warum Styroporbecher in 2500 Metern Tiefe zusammenschrumpfen." Antworten auf der Homepage.