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Blick von oben auf den gewaltigen Olympus Mons
Wien - Auf aktiven Vulkanismus auf dem Roten Planeten weisen jüngste Auswertungen von Bildern der High Resolution Stereo Camera (HRSC) der ESA-Mission Mars Express hin. An den in der Donnerstag-Ausgabe der britischen Wissenschaftszeitschrift "Nature" veröffentlichten Untersuchungen sind Wissenschafter um Karl Kraus des Instituts für Photogrammetrie und Fernerkundung der Technischen Universität (TU) Wien beteiligt. Die Forscher fanden auch gletscherartige Strukturen auf hohen Bergen weit abseits der Mars-Pole.
Die Wiener Forscher arbeiten vor allem an der Aufbereitung der Daten. Diese kommen roh von den elektronischen Augen der Mars Express-Sonde und werden dann entsprechend verarbeitet, damit etwa Geologen sie interpretieren können. "Bei einem Überflug wird ein Punkt aus verschiedenen Winkeln aufgenommen, dadurch entsteht ein dreidimensionales Bild", erklärte dazu TU-Wissenschafter Peter Dorninger. Durch die Verwendung von Filtern entstehen sogar Echtfarbbilder, welche die Interpretation der geologischen Formationen erleichtern.
Feuer ...
Besonderes Augenmerk legten die Wissenschafter auf die Untersuchungen von Vulkanen auf dem Mars. Dabei besteht eine Schwierigkeit darin, das Alter von ausgetretenem Material und damit den Zeitpunkt des letzten Ausbruchs zu bestimmen. Die Forscher greifen auf einen im Prinzip banal anmutenden, aber im Detail schwierigen Trick zurück: Sie zählen auf den von Mars Express gelieferten Bildern die Einschläge von Meteoriten. Je mehr Krater, desto älter die Formation. Nachdem die Atmosphäre auf dem Mars sehr dünn ist, gibt es nämlich - ähnlich wie auf dem Erdenmond - ein beständiges Bombardement von kosmischen Trümmern. Auf der Erde wird ein Gutteil von der Lufthülle aufgehalten.
Bei der Auswertung stellte sich heraus, dass die fünf bedeutendsten Vulkane auf dem Mars in den jüngsten 20 Prozent der Geschichte des Roten Planeten immer wieder aktiv waren und das umliegende Gelände neu mit Auswurfmaterial aufschütteten. Auch für die vergangenen zwei Millionen Jahre konnten Aktivitätsphasen nachgewiesen werden. Dies legt laut den Experten die Vermutung nahe, dass die Feuerberge immer noch aktiv sind.
... und Eis