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Weiße Weihnachten sind in Österreich seltener, als man glaubt. Auch heuer wird man vergeblich warten.

Foto: REUTERS/John Voos
Wien - Romantiker, die ein Faible für weiße Weihnachten haben, sollten über einen Umzug nachdenken. Zumindest wenn sie in Wien wohnen. Denn die Chance auf eine in Schneeflocken versinkende Bundeshauptstadt am 24. Dezember ist im Langzeitvergleich gering. Auch heuer wird es wohl zum zweiten Mal in Folge ein nicht weißes Fest werden. Weiße-Weihnacht-Wahrscheinlichkeit

Eine Schneedecke in Wien gab es in den vergangenen 30 Jahren achtmal, rechnet Manfred Krupa von der Zentralanstalt für Meteorologie (Zamg) vor. Die Weiße-Weihnacht-Wahrscheinlichkeit beträgt somit 27 Prozent. "Dazu muss man aber sagen, dass die Schneedecke oft sehr dünn ist. 2002 etwa war sie drei Zentimeter, 2001 nur einen Zentimeter. Viel Schnee gab es 1996 mit 17 Zentimeter und 1981 mit 20", schildert der Meteorologe.

Viel besser sieht es dagegen in Innsbruck aus: Dort liegt die Schneechance bei 60 Prozent. Fast jedes zweite Jahr können auch die Klagenfurter weiß sehen. Die weiteren Plätze: Graz, Bregenz und Salzburg teilen sich den dritten Rang mit 43 Prozent. Dann folgen Linz (37 Prozent) und St. Pölten (30 Prozent). Schneehasser sind dagegen am besten in Eisenstadt aufgehoben: Seit 1974 gab es dort nur siebenmal am Heiligen Abend eine Schneeschicht. Flockenreichtum Österreichweit gesehen war übrigens das Jahr 1994 das flockenreichste, resümiert Krupa: "Damals gab es in acht Landeshauptstädten Schnee. Die einzige Ausnahme war damals etwas überraschend Bregenz." Heuer wird es dagegen im gesamten Bundesgebiet eher grün bis grau werden: Relativ milde Temperaturen bringen den vorhandenen Schnee zum schmelzen, neuer Niederschlag kommt im Flachland frühestens am Stefanitag. (Michael Möseneder/DER STANDARD, Printausgabe, 23.12.2004)