Madrid - In Spanien hat das Parlament die Rechte von Frauen gestärkt, die Opfer häuslicher Gewalt werden. Die Abgeordneten votierten am Mittwoch einstimmig für ein von der Regierung eingebrachtes Gesetz, das neben Rechtsschutz auch wirtschaftliche, soziale und psychologische Hilfen bei häuslicher Gewalt vorsieht. Regierungssprecherin Maria Teresa Fernandez de la Vega sprach von einem "riesigen Schritt" und einem "historischen Tag". Das Gesetz, das Regierungschef José Luis Rodriguez Zapatero bei Amtsantritt angekündigt hatte, tritt einen Monat nach seiner Veröffentlichung in Kraft.

Das neue Gesetz hat auch präventiven Charakter: Denn neben Sanktionen sind erzieherische Maßnahmen vorgesehen, die Gleichberechtigung bereits an Schulen fördern sollen; außerdem vereinfacht es unter anderem Beschwerden gegen sexistische Werbung. Nach offiziellen Statistiken wurden seit Jahresbeginn in Spanien 97 Frauen von einem männlichen Familienmitglied getötet; darunter waren 70 Frauen, die ihren Ehemännern oder Ex-Ehemännern zum Opfer fielen. Die Zahlen sind im europäischen Vergleich ein alarmierender Spitzenwert. (APA)