Innsbruck - Urlauber beurteilen die Gastlichkeit im Tourismusland Tirol besser als Einheimische und Touristiker. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung, die das sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut Soffi im Auftrag der Tirolwerbung durchgeführt hat. 85 Prozent der über 1000 befragten Tirol-Urlauber fühlen sich "als Gast persönlich willkommen und nicht als Massentourist abgefertigt". Ein kritischeres Bild wird in der Eigensicht von Touristikern (70 Prozent) und Einheimischen (68 Prozent) gezeichnet. Entwicklung

Die größte Diskrepanz ergibt sich bei der Frage, ob Tirol während seiner Entwicklung zu einer tourismusintensiven Region in den letzten Jahrzehnten an Gastfreundschaft und Gastlichkeit eher gewonnen oder verloren hat. Während sich 82 Prozent der Gäste für die positive Antwort entschieden haben, überwiegt bei Einheimischen und Touristikern (40 beziehungsweise 48 Prozent) ein negatives Bild.

Interessant ist auch ein Vergleich der Gastlichkeit Tirols gegenüber anderen Tourismusregionen. Für zwei Drittel der Gäste gibt es relevante Unterschiede, in 95 Prozent der Antworten fällt dieser zugunsten Tirols aus. Überraschung

Erwartungsgemäß messen 83 Prozent der Urlauber der Tiroler Traditionspflege einen hohen Stellenwert zu. Überraschender ist da schon, dass zugleich 71 Prozent der Gäste angeben, an "modernen Einflüssen" (Architektur, zeitgenössische Musik, Festivals) interessiert zu sein.

Tirol-Werber Josef Margreiter sieht sich durch die Umfrage bestätigt, seit Jahren Gastfreundschaft als ein zentrales Anliegen zu thematisiert. Für Margreiter genießt Tirol aufgrund seiner "Gastfreundschaft und Gastlichkeit einen Wettbewerbsvorteil". (hs/DER STANDARD, Printausgabe, 23.12.2004)