Salzburg - Für eine wachsende Zahl von allein erziehenden Eltern - großteils Frauen - wird das finanzielle Auskommen knapp. Im Jahr 1998 wurden im Bundesland Salzburg 1.158 allein Erziehende mit 1.814 Kindern aus der Sozialhilfe unterstützt, im Jahr zuvor waren es 1.090 Betroffene und 1.704 Kinder. Dies teilte am Freitag LHStv. Gerhard Buchleitner (SP) mit. "Kinder ohne Partner erziehen zu müssen, ist für viele eine Zerreißprobe zwischen dem Zwang zur Berufstätigkeit, den Betreuungspflichten und finanziellen Engpässen. Vor allem die Kinder leiden unter der Notlage ihrer Eltern", meinte der Sozialreferent. "Der ab nun jährlich erscheinende Bericht enthält Daten und Fakten zu allen Bereichen des Sozialressorts und soll die sozialpolitische Diskussion auf eine sachliche Grundlage stellen", sagte Buchleitner. Armut großteils weiblich Die Ausgaben der "offenen" Sozialhilfe, die der Sicherung des Lebensbedarfes dient, konnten von 1997 auf 1998 um 6,7 Prozent verringert werden und lagen bei 310 Millionen Schilling (22,5 Mill. Euro). Die Anzahl der unterstützten Haushalte wuchs dagegen um 14 Prozent auf 6.129 an. Auch die Anzahl der unterstützten Personen erhöhte sich im selben Zeitraum um zwölf Prozent und stieg auf 9.970 an. "Unter den Betroffenen, die nicht alleine leben und andere Familienmitglieder versorgen müssen, sind sieben von zehn Frauen. Die Armut ist großteils weiblich", betonte der Sozialreferent. Ein Drittel der unterstützten Haushalte hat überhaupt kein Einkommen, ein knappes Viertel bezieht eine Pension. "Das sind ältere oder kranke Menschen, die von sehr bescheidenen Summen leben müssen", so der Sozialreferent. Rund 2.500 Haushalte haben ein Monatseinkommen von weniger als 5.000 Schilling, weitere 2.500 bleiben unter 10.000 Schilling. Salzburg ist Brennpunkt sozialer Probleme Den höchsten Anteil an SozialhilfeempfängerInnen gibt es in der Stadt Salzburg. "Die Landeshauptstadt ist ein Brennpunkt sozialer Probleme. Sechs von zehn unterstützten Haushalten sind in der Stadt. Während hier pro 1.000 Einwohnern rund 39 Personen Sozialhilfe beziehen, sind es im Landesdurchschnitt nur 19 Betroffene", weiß Buchleitner. Um zwölf Prozent gestiegen sind die Ausgaben für die Unterbringung in SeniorInnenheimen und stationären Einrichtungen. Sie wuchsen von 499 auf 557 Millionen Schilling. "Bei 60 Prozent aller 4.800 Heimbewohner/innen muss die Sozialhilfe die Unterbringung teilweise oder sogar zur Gänze finanzieren, weil die Pensionen für den Pflegeaufwand nicht ausreichen würden", führte der Sozialreferent aus. Auch das Angebot der sozialen Dienste wurde verstärkt in Anspruch genommen. Die Ausgaben dafür stiegen um sieben Prozent auf 208 Millionen Schilling an, die Zahl der Fälle um neun Prozent auf 2.597 betreute Personen. Das gesamte Sozialhilfebudget betrug 1,1 Milliarden Schilling, so Buchleitner abschließend. (APA)