Graz - In der Diskussion um die Anrechnungssummen von Gegengeschäften hinsichtlich des Eurofighter-Kaufs für das Bundesheer hat eine Expertenkommission nun ein Ergebnis vorgelegt. Die Anrechnungssummen für die Kooperation des Eurofighter-Konsortiums EADS bei der Grazer Fachhochschule Joanneum sowie der TU Graz betragen zusammen rund 7,29 Mio. Euro, so das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in einer Ausendung. Der Wert des von EADS gemeldeten Gegengeschäfts war von dem Konsortium im Oktober mit 7,85 Mio. Euro bezeichnet worden.

Das Wirtschaftsministerium vermeldete am Mittwochnachmittag in einer Aussendung die Prüfung der mehrjährigen Bildungsprojekte TU Graz und FH Joanneum mit EADS für den Zeitraum 2. Juli 2002 bis 31. Dezember 2003 als abgeschlossen. Durch eine Expertenkommission aus den Mitgliedern der Plattform Gegengeschäfte - Rene Siegl (Vorsitz), Reinhard Moser (WU Wien), Helmut Kramer (Wifo) sowie Christian Helmenstein (IHS/IV) - wurde für das Bildungsprojekt TU Graz eine Anrechnungssumme von 5,907.425,07 Euro sowie für die FH Joanneum von 1,382.183,3 Euro ermittelt.

"Plausibel"

Die diesen Anrechnungssummen zu Grunde liegenden Bemessungsgrundlagen in der Höhe von 1,067 Mio. Euro (TU Graz) und 182.000 Euro (FH Joanneum) wurden am Mittwoch in einem Gespräch mit Vertretern der TU Graz und der FH Joanneum von diesen als plausibel bestätigt. Die EADS sei vom Ministerium ebenfalls über das Prüfergebnis in Kenntnis gesetzt worden.

Die Debatte um das Eurofighter-Gegengeschäft mit der Grazer Fachhochschule (FH) Joanneum hatte im Herbst für einige Aufregung gesorgt. Der SPÖ-Abgeordnete Günther Kräuter hat damals Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) vorgeworfen, vor dem Rechnungshofausschuss des Nationalrates "nachweislich drei Mal glatt gelogen" zu haben.

Eurofighter-Anbieter EADS arbeitet mit der FH Joanneum beim Studiengang "Luftfahrt/Aviation" zusammen. EADS wollte sich diese Unterstützung in Form von Vorträgen und Schaumaterial im Rahmen der Gegengeschäfte anrechnen lassen und hatte die FH daher um die Unterzeichnung einer Gegengeschäftsbestätigung gebeten. Der Wert des Gegengeschäfts wurde darin mit 7,85 Millionen Euro beziffert. (APA)