Wien - Dem Vorschlag von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) vor zwei Monaten, Flüchtlinge in den beiden Kasernen Steyr und Kufstein unterzubringen, ist bisher praktisch nicht nachgekommen worden. Allerdings plant Kufstein, dass in zwei bis drei Monaten 70 Flüchtlinge in der Tiroler Kaserne Unterkunft finden. Dagegen lehnt Steyr nach Angaben des oberösterreichischen Landesrats Josef Ackerl (S) eine Unterbringung in der dortigen Kaserne ab, berichtet das Radio-Morgenjournal des ORF am Donnerstag.

"Das wollen und brauchen wir nicht", sagte Ackerl. Derzeit seien 100 Asylwerber in Steyr vor allem in Gasthöfen untergebracht. Für weitere 50 Flüchtlinge sollen noch Unterkünfte gekauft oder gemietet werden.

Bundesheer räumt Kaserne

In Kufstein hat das Bundesheer die Kaserne geräumt. Demnächst sollen die Sanierungspläne eingereicht werden, erklärte Flüchtlingskoordinator Peter Logar.

Im Lager Traiskirchen in Niederösterreich hat sich die Situation vorläufig beruhigt. Derzeit würden knapp 1.200 Flüchtlinge versorgt. Das Ziel, aus Traiskirchen eine reine Erstaufnahmestelle mit maximal 700 bis 800 Asylwerbern zu machen, ist nach Angaben des Innenministeriums zwar noch nicht erreicht, aber man sei mit den Ländern "auf Kurs". (APA)