Kiew - Der ukrainische Geheimdienst hat am Donnerstag jegliche Verwicklung in die Dioxinvergiftung von Oppositionsführer Viktor Juschtschenko bestritten. Der Staatssicherheitsdienst (SBU) erklärte, er habe nichts mit der Verschlechterung von Juschtschenkos Gesundheitszustand zu tun. Vergangene Woche hatte Juschtschenko in einem Interview der Nachrichtenagentur AP gesagt, er sei vermutlich am 5. September bei einem Abendessen mit Geheimdienstchef Ihor Smeschko und dessen Stellvertreter vergiftet worden.

Vor knapp zwei Wochen bestätigten Ärzte im Wiener Privatspital Rudolfinerhaus, dass eine Dioxinvergiftung Ursache für Juschtschenkos mysteriöse Erkrankung ist, die unter anderem sein Gesicht entstellt hat. Die ukrainische Staatsanwaltschaft sowie ein Parlamentsausschuss nahmen daraufhin Ermittlungen auf, und der Geheimdienst hat sich bereit erklärt, die Untersuchungen zu unterstützen. Am Donnerstag erklärte der SBU auf seiner Web-Site, es liege "nicht ein einziges amtliches Dokument" vor, das einen Anhaltspunkt für Zeitpunkt, Ort oder die Tatsache einer Vergiftung liefere.

Am Sonntag wird auf Anordnung des Obersten Gerichtshofs die Stichwahl um das Präsidentenamt wiederholt. Die erste Wahl, nach der Ministerpräsident Viktor Janukowitsch zum Sieger erklärt worden war, wurde wegen Unregelmäßigkeiten und des Verdachts auf Wahlbetrug annulliert. (APA/AP)