Göttweig - Bei der Renovierung der St. Blasien-Kirche in Klein-Wien bei Göttweig sind spätgotische Fresken aus der Zeit um 1450 entdeckt worden. Laut Kathpress sprechen Fachleute von der bereits zweiten Sensation im Zuge der Renovierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes: Zuvor hatte schon die Entdeckung von Mauern aus dem 11. Jahrhundert, die eine romanische Vorgänger-Kirche belegen, im Jänner 2004 für Aufsehen gesorgt.

Seit 8. November arbeiten drei Restauratoren in der zur Pfarre Paudorf-Göttweig gehörenden Kirche. Zunächst hatte das Bundesdenkmalamt mit der Erlaubnis gezögert, die Wandmalereien freizulegen, dann wuchs die Euphorie der Experten mit jedem bearbeiteten Quadratdezimeter, hieß es im aktuellen Pfarrblatt. Zum Vorschein kam schließlich ein weitestgehend gut erhaltenes Fresko-Band an der Nordseite des Kirchenschiffs, rund acht Meter breit und zwei Meter hoch. Die 13 beinahe lebensgroßen Figuren zeigen Christus und die Apostel.

Sofern es die Temperaturen erlauben, könnte die Arbeit der Restauratoren bis Mitte Jänner fertig sein. Als Kosten wurden 115.000 Euro veranschlagt, 70.000 davon für die Restaurierung von Hochaltar, Seitenaltären, Kanzel und dem barocken Chorgestühl. Da 1996 und 2002 die Kirche vom Hochwasser überflutet war, musste auch die Sanierung des Bodens in Angriff genommen werden, bei der die romanischen Baureste entdeckt wurden. 2005 soll eine Publikation über die Blasiuskirche erscheinen. (APA)