Nationalratspräsident zieht jedoch positive Parlaments-Bilanz und lobt die "heilsamen Auswirkungen" der TV-Übertragungen
Redaktion
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Wien - Eine positive Bilanz über das abgelaufene Jahr des
Nationalrates hat Präsident Andreas Khol (V) am Donnerstag in einer
Pressekonferenz gezogen. Mit 148 Gesetzen habe der Nationalrat fast
ein Drittel mehr beschlossen als im Vorjahr (110). Die Hälfte davon
(74) wurde einstimmig verabschiedet, im Vorjahr wurden noch 66
einstimmig und 44 mit Mehrheit beschlossen. Khol geht dennoch davon
aus, dass "die Konsensdecke gleich geblieben" sei.
Ein wenig mehr Ordnungsrufe
Nur unwesentlich gestiegen ist die Zahl der Ordnungsrufe von 14
auf 15. Im Vergleich zur letzten Legislaturperiode sind es aber
"deutlich weniger". Der Nationalratspräsident konstatierte deshalb
auch, dass sich das Klima im Hohen Haus beruhigt und verbessert
habe. Auffallend ist aber, dass sich die Zahl der Ordnungsrufe für
SPÖ-Mandatare von vier auf zehn erhöht hat. Für Khol ist das aber nur
eine "Zufälligkeit". Eine mögliche Erklärung ist für ihn, dass man
nun auch für Zwischenrufe Ordnungsrufe bekommen könne. Dass die
Opposition aber mehr Ordnungsrufe bekomme als die
Regierungsfraktionen, sei klar.
ZU LAUT
Nicht ganz einverstanden ist der Nationalratspräsident aber mit
dem Lärmpegel in manchen Sitzungen. Er verwies darauf, dass im Zuge
der Fernseh-Übertragungen viele Bürger sofort anrufen oder auch eine
SMS schicken. Eine Mitteilung habe etwa gelautet, ein Abgeordneter
solle nicht dauernd auf die Uhr schauen, die Sitzung habe doch erst
vor zwei Stunden angefangen. Ihm selbst habe man ausgerichtet, er
solle sich nicht Reiseprospekte anschauen. Allerdings habe er
Bau-Unterlagen studiert, erklärte Khol. Der Präsident kann den
TV-Übertragungen durchaus Positives abgewinnen. Sie hätten "heilsame
Auswirkungen" und würden zur Kontrolle beitragen. Deshalb hoffe er
auch auf baldiges Digital-Fernsehen. (APA)
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