Jerusalem - Nach der Billigung einer Koalition mit dem Likud-Block hat die israelische Arbeitspartei (Avoda) ihre künftige Ministerriege bestimmt. Die 2.188 Mitglieder des Zentralkomitees gaben bei ihrer am Donnerstagabend beendeten Abstimmung vor allem jüngeren Politikern den Vorzug. Beobachter werteten dies als Bekräftigung der Zusage, den Gaza-Abzugsplan von Ministerpräsident Ariel Sharon umzusetzen. Dieser Plan wird von den erfolgreichen Kandidaten voll unterstützt.

Nach den Koalitionsvereinbarungen soll die Arbeitspartei im künftigen Kabinett sieben Ministerposten einnehmen, allerdings hat Sharon keine Schlüsselressorts angeboten. Die meisten Stimmen bei der parteiinternen Wahl erhielt der derzeitige Fraktionsvorsitzende Ofir Pines-Pas, der in früheren Koalitionen noch keinen Kabinettsposten innehatte. Er wird jetzt als Innenminister oder Minister für Wohnungsbau gehandelt. Auch Yitzhak Herzog, der bei der Abstimmung den zweiten Platz belegte, hat bisher keine Regierungserfahrung. Des weiteren sollen Binyamin Ben Eliezer, Dalia Itzik, Shalom Simhon, Matan Vilnai und Haim Ramon in der künftigen Regierung vertreten sein. Sie hatten schon früher Ministerposten inne.

Zusätzlich soll der Parteivorsitzende Shimon Peres stellvertretender Regierungschef werden. Dieses Amt wird zurzeit schon vom Likud-Politiker Ehud Olmert eingenommen. Es wurde deshalb damit gerechnet, dass die Parlamentarier per Gesetz den Posten eines zweiten Stellvertreters schaffen würden. Anschließend könnte die neue Regierung, zu der auch noch eine ultraorthodoxe Partei gehören soll, Mitte Jänner vereidigt werden. Sharon hätte dann ein Mehrheit von 65 Abgeordneten in der 120-köpfigen Knesset. (APA/AP)