Das amtliche Endergebnis der Kommunalwahl im Westjordanland vom Donnerstag soll erst am Sonntag bekannt gegeben werden. Die ursprünglich für Samstag vorgesehene Veröffentlichung werde verschoben, weil die Kandidaten in zwei Gemeinden eine Überprüfung der Ergebnisse verlangt hätten, teilten die palästinensischen Behörden mit.
Test für Präsidentenwahl
Die Kommunalwahl galt als Test für die Präsidentenwahl am 9. Jänner, für die der Fatah-Kandidat Mahmud Abbas, neuer Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), als aussichtsreichster Kandidat gehandelt wird. Die Hamas boykottiert diese Abstimmung, hat es den Palästinenser allerdings freigestellt, sich daran zu beteiligen.
Die Hamas hat in den besetzten Gebieten ein Netz von Wohlfahrtseinrichtungen aufgebaut, zu dem Schulen und Krankenstationen gehören. Ranghohe Mitglieder der Organisation erklärten, sie hätten bei der Wahl am Donnerstag vermutlich sogar in 17 Städten gewonnen. Die 26 Gemeinden, in denen abgestimmt wurde, galten laut einem früheren Leiter der Wahlkommission allerdings als Hochburgen der Fatah. Die 150.000 Stimmberechtigten konnten zwischen mehr als 800 Kandidaten entscheiden. 16 Prozent der insgesamt 360 zu vergebenen Sitze waren Frauen vorbehalten.