N'Djamena- Sudanesische Regierungstruppen haben nach Angaben einer Rebellenorganisation ungeachtet eines Waffenstillstands in der Krisenregion Darfur eine neue Offensive gestartet. Soldaten hätten am Donnerstag ein Lager der Nationalen Bewegung für Reform und Entwicklung angegriffen, sagte der militärische und politische Koordinator der Organisation, Hassan Chamis. Nach seinen Angaben wurden zwei Kämpfer verwundet. Regierungstruppen hätten außerdem am Freitag ein von Rebellen kontrolliertes Gebiet mit Granaten beschossen.

Die Regierung in Khartum hatte am Montag einen sofortigen Waffenstillstand für drei Regionen in Darfur zugesagt. Die Soldaten seien angewiesen, alle Militäraktionen einzustellen, hieß es. Die Vertreter der zwei größten Rebellengruppen hatten daraufhin erklärt, ihre Kämpfer würden auch nicht angreifen. Es gab bereits mehrere Waffenstillstände für die Region, die jedoch immer wieder gebrochen wurden.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fielen in Darfur seit März rund 70.000 Menschen Krankheiten und Hunger zum Opfer. Fast zwei Millionen Menschen sind wegen des Bürgerkrieges in der Krisenprovinz auf der Flucht. (APA/AP)