Duleimi hatte Saddam, der sich immer noch in US-Gewahrsam bei Bagdad befindet und auf einen Prozess vor einem irakischen Sondertribunal wartet, erstmals vor mehr als einer Woche sprechen dürfen. In der viereinhalbstündigen Unterredung behauptete Saddam, dass ihn die Amerikaner beim Abendgebet im Haus eines Freundes überrascht hätten, sagte Duleimi in einem Interview der in Kairo erscheinenden Wochenzeitung "Al-Osbou" (Montag).
Waffe war weit weg
Das US-Militär hatte nach der Gefangennahme Videoaufnahmen des Kellerlochs in einem Dorf bei Tikrit gezeigt. Zahlreiche Reporter suchten danach die Fundstelle auf, einige sprachen später mit US-Soldaten und -Offizieren, die an der spektakulären Aktion teilgenommen hatten. Den Militärangaben zufolge hatte sich der mit einer Pistole bewaffnete Saddam ohne jeden Widerstand ergeben.
Demgegenüber behauptete Saddam nach den Worten seines Anwalts: "Die Amerikaner hatten mich umstellt, meine Waffe war weit weg. Ich wurde verhaftet und in den ersten beiden Tagen furchtbar gefoltert. Wenn ich gewusst hätte, dass sie in der Nähe sind, hätte ich gekämpft bis zum letzten Blutstropfen".