Geschlecht, Sexualität und Generation - diese drei Kategorien standen im Mittelpunkt der Tagung. Ganz in dekonstruktivistischer, strukturalistischer Manier wurden diese jedoch nicht als "natürliche" oder "essentielle" Kategorien, sondern als gesellschaftliche Ordnungsprinzipien zur Diskussion gestellt.
Vielfältige Lebensweisen
Mann- oder Frausein, Kind- oder Erwachsensein, Homo- oder Heterosexualität: in welcher Weise strukturieren diese Kategorien unser Leben, wie entstehen sie, reproduzieren wir in unserer Identiätsfindung nur diese herkömmlichen Normen oder gibt es auch Möglichkeiten, diese zu unterlaufen? Richten wir unsere individuellen Lebens- und Subjektentwürfe an diesen "Schubladen" aus?
Das Motto der Grenzverwischungen will sich aber auch auf das Ineinanderfließen und gegenseitige Austauschen von Theorie und Praxis verstanden wissen. Und genau an diesem Punkt stellt sich eine für die Pädagogik zentrale Frage: sollen die Erziehungswissenschaften zu einem verändernd eingreifendem Handeln beitragen? Die VeranstalterInnen der Tagung sind sich hierbei einig und fordern dafür eine theoriefundierte, empiriebezogene, selbstreflexive und handlungsorientiert ausgerichtete Arbeit.
Vielseitig und praxisbezogen
Das Tagungsband gibt einen durchaus vielseitigen Blick auf die Tagung. Von dekonstruktivistischen Perspektiven in Pädagogik und Sozialer Arbeit (Jutta Hartmann) über Geschlecht und Begehren in der ausgehenden Kindheit (Anja Tervooren) reicht der Bogen, ja sogar ein wenig Popkulturforschung findet im Beitrag von Bettina Fritzsche Eingang in das Buch (Pop-Fans. Über Schwellenwesen und ihre Experimente mit Liebe und Begehren). Schade, dass die Ergebnisse der Workshops nur am Rande behandelt werden. Dennoch ein Buch, das für alle, die mit Menschen arbeiten, interessant sein dürfte. Also für eben alle ...