Donezk - Die beiden um die Präsidentschaft in der Ukraine konkurrierenden Lager haben sich gegenseitig Betrug bei der Wiederholung der Stichwahl vorgeworfen. Die Anhänger von Oppositionskandidat Viktor Juschtschenko hätten für umgerechnet je rund 21 Euro "Wähler gekauft", sagten Mitarbeiter des Regierungskandidaten Viktor Janukowitsch am Sonntag im ostukrainischen Donezk. Janukowitschs Berater Taras Tschornowil sprach von "ziemlich vielen Verstößen" der Opposition und warf Juschtschenko nahe stehenden Mitgliedern der Wahlkommission vor, Kranken die Erlaubnis zur Wahl von zu Hause aus verweigert zu haben.

Tod im Wahllokal

Eine 63-jährige herzkranke Frau starb nach Angaben aus dem Janukowitsch-Lager in einem Wahllokal in Debalzewe, weil sie zu spät von der Möglichkeit erfahren habe, daheim zu wählen. Erst am Samstag hatte das Verfassungsgericht eine Änderung des Wahlgesetzes aufgehoben, nach der nur Schwerbehinderte ihren Stimmzettel zu Hause ausfüllen durften.

Der juristische Verantwortliche der Opposition in Donezk, Alexander Bakunez, sagte, in einem Wahlbezirk in der Ostukraine seien Wählerlisten erweitert worden. Die lokale Verwaltung im Wahlbezirk Nummer 61 nördlich von Donezk habe zusätzliche Listen mit mindestens 10.000 Namen ausgegeben. (APA)