Der größte europäische Zeitungsverlag Axel Springer erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, auch in den kommenden Jahren im Ausland weitere neue Zeitungen und Zeitschriften auf den Markt zu bringen. Die "Süddeutsche Zeitung" zitierte Vorstandschef Mathias Döpfner in ihrer Montagausgabe mit den Worten: "Ich sehe ein riesiges Potenzial in Ost- und Westeuropa."

Die Verlagsmanager überlegten, unter anderem in Frankreich eine Boulevardzeitung zu gründen. Im vergangenen Jahr hatte Springer in Polen die Boulevard-Zeitung "Fakt" auf den Markt gebracht und binnen weniger Monate zur meistverkauften Tageszeitung des Landes gemacht. "Wir schauen uns mehrere Länder an und werden frühestens 2006 entscheiden", zitierte die "Süddeutsche Zeitung" Döpfner weiter.

"Ruinöser Kampf über Preise und unerfreuliche Produktkopien"

Im Vordergrund der Strategie stehe jedoch die Konsolidierung der zahlreichen Neugründungen im In- und Ausland. "Wir haben 2003 und 2004 sehr viel in neue Titel investiert", sagte Döpfner den Angaben zufolge. "Das alles müssen wir verarbeiten." In Deutschland und anderen Ländern wie Ungarn, Litauen oder China hatte der Axel Springer Verlag zuletzt 24 neue Titel auf den Markt gebracht. Der Verlag werde jedoch nicht darauf verzichten, im kommenden Jahr kleinere Projekt zu starten.

Bei Zeitschriften erwartet der Springer-Vorstandschef für die kommenden beiden Jahre eine spürbare Marktbereinigung. Vor allem bei Frauen- und Programmzeitschriften gebe es erheblichen Konsolidierungsdruck. Einer der Hauptgründe dafür sei ein "ruinöser Kampf über Preise und unerfreuliche Produktkopien", wurde Döpfner weiter zitiert. (APA/Reuters)