Amsterdam - Die niederländische World Online N.V. hat am Freitag das größte Börsendebüt eines europäischen Internet-Providers gefeiert. Die Aktien des Online-Dienstes gingen gegen Mittag mit einem Aufschlag von gut 16 Prozent an der Amsterdamer Börse um. Der erste Kurs war mit 50,20 Euro (690,8 S) festgestellt worden. Auf etwa diesem Niveau hielten sich die Aktien auch im späteren Handelsverlauf. Die Titel waren mit 43 Euro am oberen Ende Preisfindungsspanne ausgegeben worden. Am Graumarkt war das Papier mit 130 Euro allerdings weit über dem ersten Kurs gehandelt. Zugleich gab World Online die Übernahme des schwedischen Telefonanbieters Telitel bekannt. World Online bringt rund 24 Prozent seines Kapital an die Börse. Die Aktien waren Unternehmenskreisen zufolge mehr als 21-fach überzeichnet. World Online rechnet mit einem Emissionserlös von bis zu 2,9 Mrd. Euro (39,9 Mrd. S). Derzeit wird das Unternehmen mit gut 12 Mrd. Euro bewertet - mehr als doppelt so hoch wie noch im November. Etwa 20 Prozent der börsennotierten Aktien gingen an private Investoren, teilte das Unternehmen weiter mit. Der Börsengang von World Online dürfte allerdings nach Expertenansicht von T-Online in den Schatten gestellt werden. die Online-Tochter der Deutschen Telekom> geht am 17. April an die Börse. World Online bietet seinen Nutzern in 14 europäischen Ländern sowie in Südafrika freien Internetzugang. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen Umsatz von 64,3 Mill. Euro nach 16,73 Mill. Euro 1998 erwirtschaftet. Der Betriebsverlust betrug 109 (Vorjahr 5,51) Mill. Euro, der Vorsteuerverlust 104 (1,6) Mill. Euro. World Online wurde von der Unternehmerin Nina Brink ins Leben gerufen und geleitet. Die Internet-Firma befindet sich derzeit im Besitz des US-Chipherstellers Intel, der Sandoz-Familie und der Reggeborgh Participates. Nach Börsengang und Ausübung der Mehrzuteilungsoption wird die Sandoz-Familie 43 Prozent an World Online halten, Reggeborgh zehn Prozent und Intel acht Prozent. Den Kaufpreis für Telitel nannte World Online nicht. Branchenkenner erwarten, dass Telitel als Plattform für das geplante Joint Venture "12Move" mit Shell in Schweden fungieren wird. (APA/Reuters)