Bei Österreichs größtem Speditions- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss kommt es mit Jahreswechsel zum bereits lang vorbereiteten und angekündigten Generationswechsel

Foto: Gebrüder Weiss
Wien/Lauterach - Bei Österreichs größtem Speditions- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss kommt es mit Jahreswechsel zum bereits lang vorbereiteten und angekündigten Generationswechsel: Das Ehepaar Heidegunde (63) und Paul Senger-Weiss (63) zieht sich nach 36 Jahren aus der operativen Geschäftsführung zurück und wechselt in den Aufsichtsrat. Mit Wolfgang Niessner als neuem Vorstandsvorsitzenden ist diese Funktion erstmals seit der Gründung des Unternehmens 1823 nicht in den Händen eines Vertreters der beiden Eigentümerfamilien.

Neben dem bisherigen Osteuropa-Chef Niessner (50), der ebenso wie Peter Kloiber (44) bereits seit zwei Jahren im Vorstand ist, ziehen die beiden Söhne des Ehepaars Wolfram (33) und Heinz (30) Senger-Weiss - die 7. Generation - in den Vorstand ein. Wolfram Senger-Weiss wird nach früheren Informationen für Controlling zuständig sein, sein jüngerer Bruder das Überseegeschäft leiten. Beide waren schon zuvor im Unternehmen tätig. Firmenintern wurde der Generationenwechsel bereits vor vier Jahren angekündigt, und seither sind die entsprechenden Maßnahmen Schritt für Schritt gesetzt worden, so das Unternehmen.

Rückzug aus Gebrüder Weiss Rail Cargo

Die Grande Dame der heimischen Logistik-Welt und ihr Mann haben sich mittlerweile auch aus der Geschäftsführung ihrer Bahnlogistik-Tochter Gebrüder Weiss Rail Cargo zurückgezogen. Dort hat das Ruder der bisherige geschäftsführende Prokurist Walter Dolezal, seit 30 Jahren bei Gebrüder Weiss in Wien beschäftigt, übernommen.

Heidegunde Senger-Weiss hat die Unternehmensführung im Alter von 27 Jahren nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters übernommen. Damals hatte das Unternehmen rund 900 Mitarbeiter und war in Österreich und Deutschland tätig. Mittlerweile beschäftigt der Gebrüder Weiss Konzern 3.281 Mitarbeiter an 100 Standorten weltweit. Im letzten Geschäftsjahr hat dieses österreichische Unternehmen mit Hauptsitz in Lauterach einen Nettoumsatz von 607,2 Mio. Euro erwirtschaftet. Das Ergebnis stieg um knapp 35 Prozent auf 29,7 Mio. Euro. (APA)