Dramatischer kann wohl kaum ein Appell für die
Unterstützung der Erdbebenopfer in Asien sein: Der Welt-Ärzte-Verband
(WMA) hat alle Mediziner weltweit dazu aufgerufen, den Betroffenen
mit direkter Hilfe und durch Spenden zu helfen. "Jetzt ist der
Zeitpunkt da, an dem alle Menschen aus den medizinischen Berufen und
Gesundheitseinrichtungen alle ihre Bemühungen daran setzen müssen, um
die schrecklichen Leiden zu mindern, die so viele Staaten betreffen",
stellte WMA-Vorsitzender Dr. Yoram Blachar in einem Aufruf am
Dienstag fest.
Alle Ärzte der Welt, die direkt an den Hilfsmaßnahmen in den
Katastrophenregionen teilnehmen könnten, sollten sofort ihre aktive
Teilnahme Organisationen wie dem Roten Kreuz oder dem Roten Halbmond
anbieten. Weiters sollten aber auch alle Mediziner mit Geldspenden
zur Bewältigung der Tragödie beitragen.
Der Appell ging aber auch an die pharmazeutische Industrie.
Blachar: "Die pharmazeutische Industrie und die Medizin-Technik- und
Heilbehelf-Unternehmen weltweit sollten die essenziellen Medikamente,
Materialien und Instrumente für die zerstörten Regionen spenden."
Der Chef des Verbandes aller Ärzte-Organisationen weltweit drängte
auf Eile: "Schnelligkeit ist von absoluter Wichtigkeit, wenn wir
jenen zu Hilfe kommen, die mit einer solchen Katastrophe konfrontiert
sind."
Doch laut WMA ist auch langfristige Hilfe notwendig: "Die Tragödie
hat gerade erst begonnen. In den Katastrophengebieten werden sich die
medizinischen und humanitären Probleme in den nächsten Tagen und
Wochen verschärfen. Es haben nicht nur viele Menschen das Leben
verloren, Tausende, die überlebt haben, wurden ihrer Häuser beraubt,
haben kein frisches Wasser, Nahrung, Sanitätseinrichtungen und
medizinische Versorgung. Die Bevölkerung in diesen Regionen sind von
Pandemien, Hunger und fehlender sonstiger Betreuung bedroht." (APA)