Schwerin - Die deutsche Regierung will das Treffen der wichtigsten acht Industrienationen (G8) im Jahr 2007 im Ostseebad Heiligendamm abhalten. Das gab der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Harald Ringstorff, am Dienstag bekannt. Deutschland ist dann Gastgeber des G8-Gipfels. Heiligendamm liegt in Mecklenburg-Vorpommern.

Ringstorff wertete die Entscheidung für das Ostseebad als "eine große Ehre und Herausforderung zugleich". Mecklenburg-Vorpommern erhalte damit "eine Riesenchance, international bekannter zu werden". Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass in Heiligendamm wieder "ein exklusiver Tagungs- und Tourismusort von Weltniveau" geschaffen worden sei. Dieses Konzept trage nun Früchte.

Ddreijährige Sanierungs-und Neubautätigkeit

Das über Jahrzehnte vom Verfall bedrohte Heiligendamm hatte nach dreijähriger Sanierungs-, Restaurierungs- und Neubautätigkeit im Sommer 2003 mit zunächst sechs Gebäuden als Grand Hotel Kempinski im historisch-klassizistischen Outfit seine Pforten wieder geöffnet. Die Fundus-Immobiliengruppe aus Köln hatte in diesen ersten Bauabschnitt der wieder entstehenden "Weißen Stadt am Meer" 323 Millionen Euro investiert. Das Konzept des amerikanische Star-Architekten, Robert A. M. Stern, sieht in den nächsten zehn Jahre die Restaurierung der Logierhäuser an der Strandpromenade, ein großzügiges Konferenzzentrum im ehemaligen "Fürstenhof" und eine Wohn-Gartenstadt vor.

Auf der diesjährigen weltweit bedeutendsten Immobilienmesse im französischen Cannes wurde die Fünf-Sterne-Ressortanlage Heiligendamm in ihrem historisch-klassizistischen Stil mit dem MIPIM-Award, dem so genannten Immobilien-Oscar, ausgezeichnet. Das Wirtschaftsmagazin "DMEuro" würdigte Heiligendamm zudem als "erfolgreichste Hoteleröffnung 2003".

Kein Gästemangel

Über Gästemangel aus dem In- und Ausland kann sich Hoteldirektor Thomas Klippstein, trotz gehobener Preisklasse für die gegenwärtig 225 eleganten Zimmer und Suiten sowie die vielfältigen Natur-, Sport-, Wellness-, Beauty- und Gourmetangebote, nicht beklagen. "Wie schon im vergangenen Sommer war das Haus auch in diesem Jahr bis in den Herbst weitgehend ausgebucht", berichtet er.

Schon in der Vergangenheit wussten prominente Vertreter aus Adel und Kunst die erholsamen und amüsanten Aufenthalte in dem 1793 von Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg gegründeten Seebad zu schätzen. Die historische Gästeliste reicht von Kaiser Wilhelm I. und König Friedrich Wilhelm III. über Feldmarschall Blücher, Königin Luise von Preußen und Zar Nikolaus I. bis hin zu Wilhelm von Humboldt, Rainer Maria Rilke, Marcel Proust, Felix Mendelssohn-Bartholdy oder Theodor Fontane.

Über heutige Gästeprominenz wird Diskretion gewahrt. Bekannt ist aber, dass sich beispielsweise schon der deutsche Verteidigungsminister Peter Struck, seine französische Amtskollegin Michele Alliot-Marie und Polens oberster Militär, Jerzy Szmajdzinski in Heiligendamm trafen.(APA/dpa/AP)