Wien - Während in der Wiener Staatsoper zum kommenden 50. Jubiläum des Wiedereinzuges ins Haus am Ring Auszüge aus den Eröffnungspremieren von vor fünf Jahrzehnten zu hören sein werden, geht das Wiener Burgtheater einen gänzlich anderen Weg: Hermann Nitsch wird im November 2005 zum 50. Jahrestag der "Burg"-Wiedereröffnung einen ganzen Tag lang im Theater sein Orgien-Mysterientheater veranstalten, schildert Burg-Direktor Klaus Bachler in der Mittwochs-Ausgabe des "Kurier". Nitsch entwerfe derzeit ein Konzept. "Im Moment messen wir aus, ob der Stier über die Feststiege rauf geht", so Bachler. Auf die Frage, ob er nicht mit Protesten rechne, meinte Bachler: "Erstens würde es mich nicht stören. Und zweitens habe ich das Gefühl, dass sich viel geändert hat und Nitsch längst anerkannt ist". Weiters gibt es zum Burg-Jubiläum im Jubiläumsjahr 2005 eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen des Stückes, mit dem das Burgtheater wiedereröffnet wurde: Grillparzers "König Ottokars Glück und Ende" (Regie: Martin Kusej). Auch ein Projekt mit Christoph Schlingensief stehe am Programm, so Bachler. "Wir sind im Jahr 2005 angekommen. Darum geht es und nicht um 1955", so Bachler. (APA)