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Spätestens im kommenden Frühjahr müsse der Generationswechsel vollzogen werden, fordert der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter : "Die Partei ist gelähmt."

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Klagenfurt - "Das Duo Peter Ambrozy und Herbert Würschl muss schnellstens weg. Sie sind nicht mehr imstande, die inhaltliche Spaltung der Kärntner SPÖ zu überbrücken". Der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter spricht im STANDARD-Interview aus, was ein großer Teil in der zerrissenen Kärntner SPÖ ebenso sieht.

Der von Parteichef Peter Ambrozy versprochene Generationenwechsel müsse spätestens im kommenden Frühjahr vollzogen werden, denn: "Die Partei ist gelähmt." Die entscheidende Frage für die Kärntner SPÖ laute: "Sind wir ein Anhängsel Jörg Haiders oder ein selbstbewusster Partner, der in der Lage ist auch innerhalb der Koalition einen kantigen Kurs zu fahren."

Gaby Schaunig "eine von mehreren Möglichkeiten"

Den Job des Parteichefs will sich Manzenreiter, der selbst Kurzzeit-Parteiobmann war, bevor er parteiinternen Intrigen zum Opfer fiel, nicht mehr antun. "Das ist ein für alle Mal vorbei." Hinter den Kulissen mischt Manzenreiter bei der Ermittlung eines neuen Parteichefs oder einer Parteichefin freilich kräftig mit. Soziallandesrätin Gaby Schaunig ist für ihn "eine von mehreren Möglichkeiten". Eine andere wäre der Villacher Bezirkschef und Landesrat Reinhart Rohr, der als besonnener, aber farbloser Kompromisskandidat durchgehen könnte. Denn zuwiderstrebend sind derzeit die Interessen der diversen SPÖ-Teilorganisationen. Auch SPÖ-Bürgermeister wie Gerhard Mock aus Sankt Veit oder der Spittaler Gerhard Köfer sind im Rennen. Ersterer fordert ebenfalls: "Die Karten müssen jetzt auf den Tisch."

Ob er selbst das schwere Erbe antreten will, weiß Mock aber noch immer nicht: "Zuerst müssen wir in den Gremien einmal ausdiskutieren, wer überhaupt eine Mehrheit findet." Zu Schaunig meint er: "Sie stellt ihre Frau, das ist unbestritten. Aber auch sie hat Feinde." Letztere dürften sich vor allem in der SP-Klagenfurt finden. Die von Parteisekretär Herbert Würschl ausgemachten "Intrigantinnen" Melitta Trunk und Frauenchefin Sieglinde Trannacher sind Schaunig nicht gerade gesonnen. (DER STANDARD, Printausgabe 29.12.2004)