Mailand - Der italienische Regierungschef und TV-Tycoon Silvio Berlusconi ist am Dienstag als Präsident des AC Milan zurückgetreten, teilte der italienische Fußball-Meister am Dienstag auf seiner Webseite mit. Berlusconi war seit März 1986 Präsident.

Der Rücktritt wurde mit dem Inkrafttreten neuer Anti-Trust-Regeln begründet, denen zufolge ein Regierungschef keine aktive Führungspositionen an der Spitze von Unternehmen und Gesellschaften besetzen kann.

Und der AC Milan zählt trotz seines massiven Bilanzverlustes zu einem der einflussreichsten Fußballvereine Italiens. Vor allem konnte in der Spielsaison 2003/04 der Umsatz mit Merchandising um mehr als zehn Prozente auf 227,7 Mio. Euro gesteigert werden. Damit steht Milan nicht nur was die sportliche, sondern auch was die kommerzielle Leistung betrifft, momentan hinter Tabellenführer Juventus Turin an zweiter Stelle.

Hohe Verluste

Obwohl Milan regierender Meister ist, hat sich dies auf die Bilanz überhaupt nicht positiv ausgewirkt. Der Verlust hat sich bis Juni 2004 auf 51 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Nun versucht Marketingdirektor Laura Masi durch Franchising (Operationen im Fernen Osten), den "global brand" Milan teuer zu vermarkten und neue Sponsoren zu finden.

In Kreisen des AC Milan wurde ausgeschlossen, dass Berlusconis ältester Sohn Piersilvio die Leitung des Traditionsklubs übernehmen könnte. Berlusconis Posten werde vorerst vakant bleiben, hieß es. Vize-Klubchef, Adriano Galliani, könnte nun zur Nummer eins des Klubs aufrücken. (red/APA)