Salzburg (APA) - Das am Dienstag in Sri Lanka eingetroffene Team des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) hat in Columbo alle Hände voll zu tun. Man sei deshalb noch nicht zur Südspitze der Insel aufgebrochen, erklärte der Einsatzleiter des ÖRK-Spezialistenteams, der Salzburger Rettungskommandant Gerhard Huber, in einem Gespräch mit der APA.

Derzeit ist das ÖRK-Spezialistenteam (neben Huber auch mit Einsatzleiter Günter Stummer aus Oberösterreich als weiterem Einsatzleiter) im Internationalen Konferenzzentrum untergebracht, wo auch die Urlauber zentral registriert werden, sagte der Sprecher des ÖRK, Gerald Czech, gegenüber der APA. Primäre Aufgabe sei es, den Leuten an Ort und Stelle in jeder Beziehung jede nur mögliche Hilfe zukommen zu lassen. Jedenfalls herrsche überall größte Hilfsbereitschaft und die Koordination laufe ausgezeichnet. Klagen der Franzosen über Behinderungen könne er nicht bestätigen, so der ÖRK-Pressesprecher.

Infrastruktur zerstört

Aus dem Süden Sri Lankas wird ein Chaos gemeldet. Die Straßen dorthin seien nur erschwert passierbar, die Infrastruktur zerstört und viele Hotelanlagen total beschädigt oder unter Wasser gesetzt. Viele Touristen sitzen noch fest. Die Tempelanlagen wären zu Totenhallen umfunktioniert worden und Leichen würden herumliegen. Die größten Probleme wären die Wasserversorgung, Seuchengefahr sowie Angst vor einem weiteren Nachbeben. Dennoch helfe die Bevölkerung den Urlaubern, die teilweise alles verloren haben, mit Kleidung aus und sei äußerst hilfsbereit, betonte Czech.

Da die Hauptstraße gesperrt sei und der Süden der Insel nur über Nebenstraßen erreichbar wäre, würde man ein bis zwei Tage benötigen, um dorthin zu gelangen, erläuterte Czech. Deshalb werde sich das österreichische Team, das um drei weitere Mitarbeiter aufgestockt wurde, zunächst noch voll auf Columbo konzentrieren.

Bereits gestern, Dienstag, um 23.10 war ein weiteres Rotkreuz-Team Wien unter der Leitung des Niederösterreichers Josef Schmoll in Richtung Phuket abgeflogen. Schmoll und Markus Neumüller (NÖ), Christian Schönherr (T), Elmar Dobernig (K), Heike Welz (W), Kurt Lemberger (OÖ), Thomas Meindl (OÖ) und Wolfgang Egger (KIT Land Steiermark) sind bereits in Bangkok eingetroffen und werden sich auf den Weg nach Phuket machen. Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes werden dort die betroffenen Österreichern vor Ort medizinisch sowie psychologisch betreuen und die internationale Hilfe für alle Betroffenen unterstützen.(APA)