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Janne Ahonen kann mit sich und seinem Material vollauf zufrieden sein.

Foto: EPA/MATTHIAS SCHRADER
Oberstdorf - Janne Ahonen hat seinen unglaublichen Erfolgslauf in dieser WM-Saison auch zum Auftakt der 53. Vierschanzen-Tournee fortgesetzt. Der 27-jährige Finne gewann am Mittwochabend in Oberstdorf beim ersten Flutlicht-Springen der Tournee-Geschichte in Oberstdorf mit 9,6 Zählern Vorsprung auf den Norweger Roar Ljökelsöy, der sich nach einem Gewaltsprung bei guten Bedingungen auf 140 m (Tageshöchstweite) vom 18. Zwischenrang auf Platz zwei nach vor schob. Dritter wurde der polnische Kuttin-Schützling Adam Malysz. Für Ahonen war es der insgesamt 26. Weltcupsieg, und bereits der achte Erfolg im neunten Saisonbewerb. Im Allgäu hat der Finne erstmals überhaupt gewonnen.

Rücken- und Aufwind

Die Tournee begann besinnlich: Mit einer Trauerminute für die zehntausenden Toten der Flutkatastrophe in Asien. Danach standen aber wieder Weiten, Haltungsnoten und K.o.-Duelle im Mittelpunkt. Auf der WM-Schanze herrschte meist Rückenwind, der bei sieben Springern Mitte des zweiten Durchgangs abflaute. Dies nützten neben Ljökelsöy u.a. auch der Deutsche Michael Uhrmann (von 14 auf 8) und der Russe Dmitrij Wassilijew (von 15 auf 10) zur Verbesserung ihrer Positionen.

Vom ÖSV-Oktett, das in den WM-Ort gereist war, hatten sich nur sechs qualifiziert. Sogar nur drei schafften es in den zweiten Durchgang: Martin Höllwarth (4.), Thomas Morgenstern (5.) und Wolfgang Loitzl (7.) verschafften sich gute Ausgangspositionen. "Aber dann ist im zweiten Durchgang wieder alles durcheinander gewürfelt worden. Der Beste hat gewonnen, aber die Bedingungen waren einfach unterschiedlich", so Cheftrainer Alex Pointner.

Höllwarth konnte als Fünfter seine Position halbwegs halten. "Für mich waren die Verhältnisse im ersten und zweiten Durchgang gleich. Zwischendurch ist der Rückenwind abgeflaut, das hat Einigen geholfen. Damit müssen wir leben, wenn man das nötige Glück nicht hat, kommt nicht mehr raus. Mit meinen Sprüngen bin ich zufrieden, ich habe umsetzen können, was ich mir vorgenommen habe", meinte der 30-jährige Zillertaler.

Morgenstern: "Verloren ist noch nichts"

Auch Morgenstern, der auf Platz elf zurückfiel und etwas weniger als 30 Punkte Rückstand auf Leader Ahonen aufriss, blieb positiv: "Ich habe im zweiten Durchgang ziemlich wenig Geschwindigkeit mitgenommen über dem Vorbau und unten ist mir das Gas ausgegangen. Aber verloren ist noch nichts."

Widhölzl...

Für Andreas Widhölzl, der sich schon am Vortag in Training und Qualifikation nicht auf die Schattenberg-Schanze hatte einstellen können, kam völlig überraschend schon im K.o.-Durchgang das Aus. Der 28-jährige Tiroler landete im österreichisch-deutschen Aufeinandertreffen mit dem Nachwuchsmann Kai Bracht nur bei 106,5 Metern und gewann damit nicht einmal das direkte Duell.

Widhölzl, der als einer von drei Österreichern in dieser Saison auf dem Podest gelandet war und zum erweiterten Favoritenkreis gezählt hatte, musste damit schon nach dem ersten Bewerbssprung alle Hoffnungen auf ein Spitzenresultat im Endklassement begraben. "Irgendetwas hat vom ersten Sprung an nicht gepasst. Ich muss es erst im Video analysieren. Es ist schade. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlecht läuft. Aber in eine Ecke verkriech' ich mich auch nicht deswegen", meinte der enttäuschte "Swider".

"Es war heute ein Wechselbad zwischen heiß und kalt. Bei Widhölzl haben wir zum ersten Mal seit der Technikumstellung eingreifen müssen", meinte Pointer, der es aber als Herausforderung sieht, dem Tiroler für die restlichen Springen wieder zu Topform zu verhelfen.

...und Goldberger nicht im Finale

Auch für Andreas Goldberger und Balthasar Schneider kam schon im ersten Durchgang das Aus. Goldberger zu seinem 104,5-m-Hupfer: "Die neue Schanze liegt mir anscheinend nicht. Ich habe da noch keinen guten Sprung zusammengebracht. Das frustriert schon. Am Besten ist Abhaken und nach Garmisch fahren."

Bereits im ersten Durchgang ausgeschieden war u.a. auch der vierfache Ex-Weltmeister und dreifache Oberstdorf-Sieger Martin Schmitt, der sich aber schon seit längerer Zeit in der Krise befindet. (APA/red)