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Anwar el Sadat, Ex-Präsident

Foto: APA/EPA/Ibrahim
Kairo - Einer der Beteiligten am tödlichen Attentat auf den früheren ägyptischen Präsidenten Anwar el Sadat muss auf Anordnung des Obersten Verwaltungsgerichts Ägyptens umgehend aus dem Gefängnis entlassen werden. Wie die regierungsnahe Zeitung "Al Ahram" am Mittwoch unter Berufung auf Justizkreise berichtete, wies das Gericht mit diesem Urteil eine Berufungsklage des ägyptischen Innenministeriums ab. Dieses hatte verfügt, den 1981 zu 22 Jahren Haft verurteilten Tarek Somor im Gefängnis zu behalten. Das Verwaltungsgericht von Kairo erklärte diese Entscheidung jedoch im Mai für ungültig, wogegen das Innenministerium Berufung bei der höchsten Instanz einlegte. Dem Ministerium zufolge ist Somor eine Gefahr für die innere Sicherheit. Er habe bereits mehrmals versucht, aus der Haft zu entkommen. Somor gehört der Integristen-Bewegung Al Dschihad an, die zusammen mit der Islamistengruppe Jamaa Islamiya für das Attentat auf Sadat während einer Militärparade am 6. Oktober 1981 verantwortlich gemacht wird. Sein Bruder Abud el Somor war 1981 wegen seiner Mitschuld am Attentat zu 40 Jahren Haft verurteilt worden und bleibt im Gefängnis. Einer der Anführer von Jamaa Islamiya, Karam Sohdi, wurde im vergangenen Jahr nach Verbüßung seiner Haftstrafe entlassen. Der Hauptangeklagte Khaled Eslambuli wurde zum Tode verurteilt und 1982 hingerichtet. (APA)