Die Liquidität schonen
Der Name verrät, an wen sich diese Finanzierungsalternative richtet: den gehobenen Mittelstand in der umsatzmäßigen Größenordnung zwischen vierzig und fünfhundert Millionen Euro. Die Platzierung einer Anleihe ermöglicht es den mittelgroßen Unternehmen, an Fremdkapital zu kommen, ohne Kreditgebühren zu bezahlen und ohne Sicherungsgegenstände aufbringen zu müssen. Zudem ist die Tilgung des Mittelstandsbonds am Ende der Laufzeit angesiedelt, was dem emittierenden Unternehmen eine Schonung seines Liquiditätsbildes erlaubt.
Lockere Anforderungen
Die Bonds der einzelnen Unternehmen werden in Mittelstandsbond-Portfolio zusammengefasst und als so genannte Credit Linked Notes den Investoren zugänglich gemacht. Die einzelnen Verbriefungen sind in der Regel ab einem Volumen von fünf Millionen Euro zulässig, sie unterliegen damit nicht den üblichen Mindestanforderungen für Corporate Bonds. Auch was die Offenlegung von Unternehmensinformationen betrifft, gelten für mittelständische Unternehmen weniger strikte Bestimmungen: Sie müssen in den meisten Fällen keinen Kapitalprospekt erstellen und sind nicht verpflichtet, den vom Arrangeur des Bonds erstellten Company Reports publik zu machen.
Keine Sicherungen
Die Laufzeit beträgt beim Mittelstandsbond bis zu acht Jahre, im Gegensatz zum Bankkredit sind keine dinglichen Sicherungen erforderlich. Das Unternehmen kann jedoch zur Abgabe einer so genannten Negativverpflichtung angehalten werden, also der Zusage, die rechtlichen Vereinbarungen einzuhalten.
Die Verzinsung der Anhleihe ist von Fall zu Fall verschieden, sie kann als variabler oder fixer Satz vereinbart werden, die Intervalle reichen von Quartalsabständen bis zu einmal jährlich zu leistenden Zinszahlungen.
Kein Rettungsanker