Wien - Gabriele Heinisch-Hosek, Frauensprecherin der SPÖ, reagierte in einer Aussendung am Mittwoch empört auf die Äußerungen von Frauenministerin Maria Rauch-Kallat: ihre "Neujahrsbotschaft" sei an Zynismus nicht mehr zu überbieten. Seien doch 200.000 Frauen in Österreich akut von Armut betroffen und die Ministerin setze auf Eigenverantwortung und empfehle den Frauen Berufe zu wählen, die besser bezahlt sind. Die Regierung mit ihrer Frauenministerin sei untätig, kritisierte die Abgeordnete.

Eigenverantwortung "skandalös"

"Solch zynische Neujahrsbotschaften, noch dazu von der Frauenministerin, sind ein Schlag ins Gesicht aller Frauen", erboste sich Heinisch-Hosek. Die SPÖ-Frauensprecherin erinnerte daran, dass laut Angaben der Caritas in Österreich 200.000 Frauen akut von Armut betroffen und weitere 500.000 Frauen von Armut gefährdet sind. Sie finde es "skandalös", dass Rauch Kallat diesen Frauen sage, "dass sie bitteschön mehr Eigenverantwortung zeigen sollen und doch Berufe wählen sollen, die besser bezahlt sind".

Für jene Frauen, die nach der Karenzzeit den Wiedereinstieg versuchen, habe die Frauenministerin lediglich die Botschaft: "Planen Sie den Ausstieg aus dem Berufsleben wegen Kindererziehung und auch den Wiedereinstieg gut."

"Untätige Regierung"

Heinisch-Hosek sieht die Schuld an der Frauenarbeitslosigkeit, der weit auseinanderklaffenden Einkommensschere zwischen Frauen und Männern und der Armutsgefährdung der Frauen bei der Regierung und der Frauenministerin. Diese sei untätig, da es weder beschäftigungswirksame Maßnahmen für Frauen gebe, noch Programme für Wiedereinsteigerinnen, bei den Kinderbetreuungsplätzen als Voraussetzung für die Berufstätigkeit vieler Frauen gebe es "Null Aktivität". " (APA)