Infografik: Weinexporte - Weniger aber teurer

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Foto: APA/dpa/Ronald Wittek
Wien - Der Wein des Jahres 2004 wird "klassischer und österreichischer" als die Jahre davor schmecken. So beschreibt der Vorsitzende der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Rudolf Schwarzböck am Mittwochabend vor Journalisten den jüngsten Jahrgang.

Die im regnerischen Frühsommer befürchteten Qualitätseinbußen wurden durch den sonnigen August und September verhindert, die anschließende regnerische Periode habe allerdings die Lese der Premiumweißweine und der spätreifenden Rotweinsorten zu einem Wettrennen gegen Edelfäule gemacht.

Weißwein mit mehr Säure und Charakter

Die Weinwirtschaft rechnet bei den Weißweinen mit mehr Säure und Charakter als in den vergangenen beiden Jahren. Bei den Premiumweißen werden allerdings wegen des Botrytisbefalls starke Mengeneinbußen erwartet.

In der Steiermark werden einige Winzer gar auf Weine mit Lagenbezeichnungen verzichten und andere nur in sehr geringer Stückzahl auf den Markt kommen, erwartet die Österreichische Weinmarketinggesellschaft (ÖWM). Umso ergiebiger fiel die Süßweinproduktion in den nordburgenländischen Hochburgen aus, allerdings sei es noch zu früh, um Aussagen über die Qualität zu treffen.

Unterschiedliche Qualitäten bei Rotweinen

Bei den Rotweinen werden sehr unterschiedliche Qualitäten erwartet. Generell bevorzugen die "Roten" zwar heißes und trockenes Wetter, bei den frühreifen Rotweintypen (Zweigelt, St. Laurent, Pinot Noir) könnte sich der 2004er allerdings sogar als besonders guter Jahrgang entpuppen, meint ÖWM-Geschäftsführer Michael Thurner.

Zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt habe sich mittlerweile der erste österreichische DAC-Wein, "Weinviertel DAC", so Thurner. 2004 wurden bereits rund 2,2 Mio. Flaschen des ersten österreichischen Herkunftsweins verkauft nach 1,8 Mio. Flaschen 2003, der Durchschnittspreis lag bei 5 Euro.

"Es gibt Winzer die bereit 10 bis 12 Prozent im Ausland absetzen", so der ÖWM-Chef, der neuerlich an die Winzer apellierte, sich "auf Ihre Stärken zu konzentrieren". Wann die nächste DAC-Weine auf den Markt kommen werden, hänge von der Entscheidung der Weinbauern der Region ab. Am weitesten gediehen sei die Diskussion im Burgenland. (APA)