Die Behörde begründete die Genehmigung am Donnerstag in Bonn mit den dadurch besseren Wettbewerbsbedingungen auf dem Pay-TV-Markt in Deutschland. Der größte deutsche Pay-TV-Sender Premiere hatte im Sommer zunächst den Verkauf von 75,2 Prozent der Anteile an DPC für 41,2 Mio. Euro angekündigt, musste nach eigenen Angaben auf Wunsch des Kartellamts DPC nun aber komplett abgeben. Ein Sprecher von SES ergänzte, der Kaufpreis für die gesamten DPC-Anteile belaufe sich nun auf rund 55 Mio. Euro. "Wir haben kein Problem, die volle Kontrolle bei DPC zu haben", ergänzte er. Letztlich komme das auch potenziellen Konkurrenten von Premiere zu Gute.
Vorbereitungen auf Börsengang
DPC verschlüsselt und sendet alle Premiere-Programme. Auch andere TV- und Radiosender nutzen das Sendezentrum der DPC mit Sitz in Unterföhring bei München. Insgesamt überträgt DPC mehr als 100 analoge und digitale TV- und Radioprogramme sowie Datendienste zu Satelliten. Für die Zeit nach dem Verkauf der DPC an die SES-Tochter SES Astra, die die Astra-Satellitenflotte betreibt, hatte Premiere einen langfristigen Service-Vertrag mit seinem bisherigen Tochterunternehmen abgeschlossen.
Premiere hatte sich zuletzt konsequent aus Technik-Bereichen zurückgezogen, um sich auf die Programm-Bereitstellung zu konzentrieren. Der Pay-TV-Sender bereitet sich auf seinen Börsengang im kommenden Jahr vor und will im Jänner den Zeitplan dafür festlegen.