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Gilbert Prilasnig hat von Funktionären die Nase voll.

Foto:APA/Jaeger
Wien - Er stand im Aufgebot der österreichischen Nationalmannschaft für die WM 1998 in Frankreich (eine schwere Verletzung kostete ihm letztlich das Weltmeisterschafts-Ticket) und spielte mit Sturm Graz erfolgreich in der Champions League: Gilbert Prilasnig war Ende der 90er-Jahre eine fixe Größe im rot-weiß-roten Fußball-Geschehen. Nun aber hängte der 31-jährige Kärntner die Schuhe vorzeitig an den Nagel und beendete seine aktive Karriere.

Probleme mit Kapfenberg

"Ich möchte nicht mehr Fußball spielen und suche schon längere Zeit keinen Verein mehr", erklärte der zur Zeit in Italien urlaubende Prilasnig gegenüber der APA. Im Sommer war der Allrounder kurz vor einem Wechsel zum SV Kapfenberg gestanden, das folgende Geschehen ließ ihm aber jede Lust auf Fußball gehen.

"Ich hatte bei Cambridge United gespielt und habe von Kapfenberg gehört, dass sie mich wollen und ich nach Österreich kommen soll. Als ich dann auf der Heimreise war, hat das Telefon geläutet und mir wurde erklärt, dass ich nicht mehr kommen brauche, weil mich der Präsident nicht will", so Prilasnig.

Letzter Teameinsatz gegen die Türkei

"Solange solche Leute bei den Vereinen das Sagen haben, will ich mit dem Fußball nichts mehr zu tun haben", erklärte der 16-fache Internationale, der zuletzt bei der 0:5-Niederlage gegen die Türkei am 15. November 2001 im WM-Playoff den Teamdress getragen hatte. Eine Trainerkarriere sei derzeit kein Thema, obwohl er zuletzt im Sommer Österreichs Homeless-Team bei der WM zum Vizeweltmeistertitel geführt hatte.

Prilasnig spielte für Völkermarkt, Sturm Graz (1991/92 bis 2000/01), Aris Saloniki (2001/02) FC Kärnten (2002/03) und zuletzt bei Cambridge United (2004). Größe Erfolge waren die Meistertitel mit Sturm 1998 und 1999 sowie die ÖFB-Cupsiege 1996, 1997 und 1999. Im Mai 1998 erlitt der designierte WM-Starter im Cupfinale (1:3 gegen Ried) einen Kreuzbandriss und versäumte deswegen die Endrunde in Frankreich. (APA)